Die Preiserhöhungen beim GA und bei anderen ÖV-Billetten fallen für 2017 weniger drastisch aus als vorgesehen: Nach intensiven Verhandlungen hat sich der Preisüberwacher mit den Transportunternehmen auf ein Preis- und Massnahmenpaket von 50 Millionen Franken geeinigt.
Die Massnahmen sehen Rabatte und Preissenkungen vor. Die Vereinbarung führt dazu, dass die von der Branche des öffentlichen Verkehrs beschlossenen Billettpreiserhöhungen von durchschnittlich drei Prozent teilweise kompensiert werden, wie der Preisüberwacher Stefan Meierhans am Montag mitteilte.
Die Massnahmen kommen in erster Linie den Besitzern und Besitzerinnen von Generalabonnementen (GA) zugute, die mit einer Preiserhöhung von teilweise über fünf Prozent am stärksten vom Tarifanstieg betroffen sind. GA-Besitzende erhalten bei nahtloser Erneuerung automatisch einen Rabatt, die den Preisanstieg entweder teilweise oder vollständig kompensiert.
Aus technischen Gründen kommt dieser Erneuerungsrabatt nicht bereits beim Fahrplanwechsel per 11. Dezember 2016 zum Tragen, sondern erst ab dem 1. Februar 2017. Er gilt entsprechend für Nahtloserneuerungen bis und mit 31. Januar 2018.
Lange und zähe Verhandlungen
Weiter werden die Juniorkarten neu zu 15 statt wie bisher 30 Franken pro Jahr angeboten. Eine neu ins Sortiment aufgenommene Kinder-Mitfahrkarte, welche an keine verwandtschaftliche Beziehung zum Kind geknüpft ist, kostet ebenfalls 15 Franken pro Jahr. Damit kann ein Kind zwischen 6 bis und 16 Jahren in Begleitung des Inhabers der Karte in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Jahr lang gratis mitreisen.
Zudem hat sich der Preisüberwacher erfolgreich dafür eingesetzt, dass die 9-Uhr-Karte zum Halbtax sowie der Multitageskartenrabatt 6 für 5 zum anstehende Fahrplanwechsel hin nicht abgeschafft werden.
Dieser Einigung waren lange und zähe Verhandlungen vorausgegangen. Bereits im Februar hatte die Branche des öffentlichen Verkehrs eine Erhöhung der Billettpreise von drei Prozent per Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2016 angekündigt. Hauptgrund für den Anstieg der Tarife für den öffentlichen Verkehr sind die Trassenpreise, die der Bund auf Ende 2016 weiter erhöht. Die Trassenpreiserhöhung 2017 beträgt 100 Millionen Franken.
Nach Berechnungen des Preisüberwachers überstiegen die geplanten Tariferhöhungen allerdings die zulässigen Werte. Stefan Meierhans beschrieb die Verhandlungen auf Anfrage als «mühsam» und «wahnsinnig langwierig». Über das Resultat zeigte er sich einigermassen zufrieden. «Wir haben immerhin die Hälfte der 100 Millionen Franken wieder reingeholt». Dies sei besser als nichts.