Mit einer verstärkten Kraftanstrengung will die von den USA geführte internationale Militärkoalition die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ausser Gefecht setzen. Dies verabredeten die Verteidigungsminister der Koalitionsländer bei einem Treffen in Washington.
US-Verteidigungsminister Ashton Carter sagte am Mittwoch (Ortszeit) auf dem Luftwaffenstützpunkt Andrews bei Washington es seien Pläne für ein weiteres Vorgehen verabredet worden, «die dem IS jene dauerhafte Niederlage zufügen sollen, die er verdient». Kern des geplanten Vorstosses sei es, den IS aus dessen Hochburgen im irakischen Mossul und im syrischen Rakka zu vertreiben.
Details nannte Carter nicht. Der Minister bezeichnete den IS als «Haupttumor», der anderswo immer wieder Metastasen bilde. Die internationale Koalition wolle die Miliz zurückdrängen und isolieren, um das Risiko zu minimieren.
Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte den Militäreinsätzen gegen den IS komme grosse Bedeutung für die Sicherheit in Europas Städten zu. Der IS sei eine «Terroristenarmee, die sich ein Territorium geschaffen hat», sagte Le Drian.
«Von diesem Territorium hat er beide Terrorattacken angeordnet, die Frankreich Leid zugefügt haben», sagte der Minister mit Bezug auf die Anschläge von Paris und Nizza.
Die USA führen den militärischen Kampf gegen den IS in Syrien und dem Irak mit mehreren Verbündeten. Nach Angaben aus Washington verlor die Miliz seit 2014 rund die Hälfte ihres Herrschaftsgebiets im Irak und 20 bis 30 Prozent ihres Gebiets in Syrien. Binnen zwei Jahren hat sie rund 14.000 Luftangriffe geflogen.