Ein Antrag des belgischen Kindermörders Marc Dutroux auf Hafturlaub ist abgelehnt worden. Der heute 56-Jährige sitzt seit 1996 hinter Gittern.
Nach Informationen der belgischen Zeitungsgruppe „Sudpresse“ wurde die Ablehnung vor allem mit dem Risiko begründet, Dutroux könnte rückfällig werden. Der Sprecher der Gefängnisverwaltung wollte dies jedoch weder bestätigen noch dementieren.
Drei weitere Gründe sprachen laut „Sudpresse“ gegen den Hafturlaub für Dutroux. Er könnte demnach Opfer seiner Straftaten behelligen oder zu fliehen suchen, zudem sprächen Persönlichkeitsstörungen des Häftlings gegen die zeitweilige Freilassung aus der Haft.
Bereits früher hatte Dutroux erfolglos Hafturlaub beantragt. Die Ablehnung hat nichts mit seinem Gesuch auf generelle vorzeitige Haftentlassung zu tun, über das die Justiz laut der Agentur Belga in Kürze entscheiden muss.
Dutroux, der als „meistgehasster Mann“ Belgiens gilt, hatte zwischen Juni 1995 und August 1996 sechs Mädchen entführt und vier von ihnen getötet. Eine nach belgischem Recht grundsätzlich mögliche vorzeitige Haftentlassung ist in seinem Fall nach früheren Angaben von Rechtsexperten kaum denkbar.
Seine ehemalige Komplizin und Ex-Frau Michelle Martin hingegen wurde im vergangenen Sommer vorzeitig aus der Haft entlassen und lebt seither in einem Kloster.