Dem am Montag verhafteten Financier und Präsident des Zürcher Rennvereins wird von einem Rechtsanwalt vorgeworfen, er habe Millionenbeträge für sich abgezweigt. Das Geld hätte in Jungunternehmen investiert werden sollen.
Rechtsanwalt Michael Werder, der drei Geschädigte vertritt, hatte im letzten Frühling Strafanzeige wegen Vermögensdelikten eingereicht. Es gehe um einen Deliktsbetrag von 4 Millionen Franken, sagte er am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Laut Werder sind rund 50 Prozent der Gelder, die seine Mandanten in den Jahren 2006 bis 2008 in Start-up-Unternehmen in der Schweiz und in Deutschland investieren wollten, an die Finanzgesellschaft des Financiers gegangen.
Weitere Fälle
In der Zwischenzeit hätten sich eine Reihe anderer Opfer bei ihm gemeldet, sagte Werder. Zudem sei er von Anwaltskollegen über weitere Fälle informiert worden. Insgesamt gehe es wohl um weit mehr als 10 Millionen Franken, die der Vermittler eingesackt habe.
An dessen Firmensitz an der Zürcher Bahnhofstrasse wurden bei der Hausdurchsuchung vom Montag Computer und Geschäftsunterlagen beschlagnahmt.
Werder bemängelt, dass die für Wirtschaftsdelikte zuständige Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich zuwenig personelle Kapazitäten habe, um die Untersuchungen solcher Delikte zügig voranzutreiben.