Der schottische Künstler Martin Boyce ist am Montag mit dem renommierten britischen Turner-Preis ausgezeichnet worden. Der 43-Jährige erhielt den mit 25’000 Pfund (knapp 36’000 Franken) dotierten Kunstpreis im Baltic Centre for Contemporary Art in Gateshead im Nordosten Englands.
Bei der Zeremonie betonte Boyce unter Verweis auf die Kürzungen im Bildungsbereich die Bedeutung seiner Lehrer für ihn und seine Kunst. Boyce wurde für eine Installation ausgezeichnet, die drei künstliche Bäume und mit Wachs überzogene Krepppapierblätter umfasste, die über den Boden der Galerie verstreut lagen.
Der Turner-Preis, der erstmals 1984 zur Förderung neuer Entwicklungen in der britischen Kunst ausgelobt wurde, gilt als einer der innovativsten Kunstpreise. Die Auszeichnung der grossen, atmosphärischen Installationen von Boyce war aber wenig kontrovers.
In früheren Jahren hatte der Preis immer wieder für Diskussionen gesorgt. Insbesondere die Auszeichnung von Tracey Emin 1999 für die Installation „My Bed“ mit einem zerwühlten Bett mit befleckten Laken war umstritten.
Es ist erst das zweite Mal, das der Preis ausserhalb von London vergeben wurde. Im vergangenen Jahr wurde die schottische Klangkünstlerin Susan Philipsz ausgezeichnet.