Vier Tage nach dem zweiten Wahlgang für die Walliser Regierung gibt es Hinweise auf mögliche Fälle von Wahlbetrug im Oberwallis. Die Behörden von Brig, Visp und Naters haben Anzeige bei der Staatsanwaltschaft eingereicht.
«Die Stadt Brig hat eine Anzeige wegen Wahlbetrugs eingereicht», sagte am Donnerstag der Walliser Generalstaatsanwalt Nicolas Dubuis auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit einen Online-Bericht der Zeitung «Walliser Bote».
Auch die Städte Visp und Naters reichten eine Anzeige wegen des Verdachts auf Wahlbetrugs ein, wie der Visper Gemeindeschreiber Thomas Anthamatten und Franz Ruppen, SVP-Nationalrat und Stadtpräsident von Naters, auf Anfrage erklärten.
Die Unregelmässigkeiten seien festgestellt worden, als Bürger im Wahllokal auf der Gemeinde ihre Stimme abgeben wollten, die keine Wahlunterlagen erhalten hatten, sagte Anthamatten weiter. Die Anzeige sollte am Freitag bei der Staatsanwaltschaft eintreffen.
Keine Angaben über Ausmass
Bei einer Überprüfung im Stimmregister sei festgestellt worden, dass im Namen dieser Personen bereits abgestimmt worden war. Über das Ausmass des möglichen Wahlbetrugs machten sowohl die Stadt Visp wie auch die Staatsanwaltschaft keine Angaben.
Beim zweiten Wahlgang der Staatsratswahlen vom Sonntag war Oskar Freysinger (SVP) aus der Regierung abgewählt worden. Seinen Sitz eroberte Frédéric Favre von der FDP. Die CVP konnte ihre drei Sitze verteidigen, für die SP wurde Esther Waeber-Kalbermatten wiedergewählt.