Tausende Menschen, darunter auch Ex-US-Präsident Bill Clinton, haben dem verstorbenen nordirischen Sinn-Fein-Politiker Martin McGuinness am Donnerstag das letzte Geleit gegeben.
Der in eine irische Fahne gehüllte Sarg des ehemaligen IRA-Kommandanten und späteren Friedensstifters wurde durch die Strassen des nordirischen Derry (von britischer Seite gern auch Londonderry genannt) getragen. Bei der anschliessenden Trauerfeier waren auch der irische Ministerpräsident Enda Kenny und der irische Präsident Michael D. Higgins anwesend.
Führende Politiker der protestantisch-unionistischen DUP (Democratic Unionist Party) wie Arlene Foster und Peter Robinson wurden unter Applaus in der St.-Colombas-Kirche empfangen. In dem jahrzehntelangen nordirischen Bürgerkrieg hatten sich McGuinness und seine protestantischen Widersacher lange unversöhnlich gegenübergestanden.
Bill Clinton würdigte in einer Ansprache den Einsatz McGuinness‘ für den Friedensprozess in der ehemaligen Unruheregion. McGuinness wurde als Sinn-Fein-Chefunterhändler zu einem der Architekten des Karfreitagsabkommens von 1998. Bis kurz vor seinem Tod diente er als Vizeregierungschef in einer Koalition mit der DUP.
«Wenn ihr ihn wirklich ehren wollt, dann müsst ihr sein Werk vollenden», sagte Clinton. McGuinness war am Dienstag im Alter von 66 Jahren gestorben.