Die Stiftung „Zugang für alle“ hat erstmals Smartphone-Apps, die auch Blinde benutzen können, mit einem Award ausgezeichnet. Als „überraschend zugänglich“ stellte sich die TCS-App heraus. Unbrauchbar für Blinde ist hingegen die UBS-Banking-App.
Der Award, den die Stiftung am Mittwoch verlieh, heisst „ÄCHZessibility“-Award. Der Name kommt gemäss einer Mitteilung daher, weil behinderten Menschen im Kampf um die Barrierefreiheit öfters mal ein seufzendes, enttäuschtes „ÄCHZ“ entweicht.
Kein enttäuschtes „ÄCHZ“ gab es offenbar bei der App des TCS, welche die Tester als „überraschend zugänglich“ bezeichnen. Die TCS-Anwendung biete eine für Blinde sehr gut zugängliche Karte. Dies sei ein sehr grosses Plus, weil die App sich ja primär an Autofahrer und damit an sehende Menschen richte.
Als „unbrauchbar“ beurteilen die Tester hingegen die UBS-App. Blinde können die Banking-App gar nicht benutzen, weil für das Login-Verfahren ein kleines Gerät nötig ist, auf dem ein Code eingeblendet wird. Diesen muss der Benutzer abschreiben – für blinde Benutzer eine unüberwindbare Hürde. Andere Banken haben schon vor Jahren funktionierende Logins für Blinde geschaffen.
Sprachsignal vom Smartphone nötig
Als „enttäuschend“ bezeichnen die blinden User schliesslich die Pflanzen-Verwaltungs-App der Firma „Koubachi“. Sehende können damit Wasser, Temperatur und Lichtverhältnisse für ihre Pflanzen steuern. Blinde können die App höchstens als Pflanzen-Lexikon nutzen. Um sich orientieren zu können, muss man sehen können.
Blinde sind darauf angewiesen, dass sie von ihrem Smartphone und damit auch von der App Sprachsignale erhalten. Fährt ein Blinder mit dem Finger über den Touchscreen, so sagt ihm eine Stimme laufend, was sich unter seinem Finger befindet. Die Anwendung öffnet sich, wenn ein Fingerdruck erfolgt.
Die ausführlichen Testresultate werden in den kommenden Tagen unter www.access4all.ch/blog aufgeschaltet.