Apropos Paartherapie – probieren Sie es mal im Kinosaal

Zwei Filme zu einer Beziehung – einer für ihn, der andere für sie. Danach gilt jener Satz, der bei Paaren gerne mal ausgesprochen wird: «Du, ich glaube, ich bin grad in einem ganz anderen Film.» Filme über Paare sind meist mässig spannend. Sie bieten selten mehr als eine stresslose Verlängerung des Paarlebens im Kino. «The […]

Jessica Chastain und James McAvoy: Erst zusammen, dann wieder allein.

Zwei Filme zu einer Beziehung – einer für ihn, der andere für sie. Danach gilt jener Satz, der bei Paaren gerne mal ausgesprochen wird: «Du, ich glaube, ich bin grad in einem ganz anderen Film.»

Filme über Paare sind meist mässig spannend. Sie bieten selten mehr als eine stresslose Verlängerung des Paarlebens im Kino. «The Disappearance of Eleanor Rigby» ist auch nicht gerade der spannendste Paarfilm. Aber er ist bei Weitem das spannendste Paar-Kino-Projekt.

Ein Film für sie. Ein Film für ihn. Lohnt sich ein Hingucken zu zweit?

«The Disappearance of Eleanor Rigby» dauert so lange wie zwei Filme und erzählt die Liebes- und Trennungsgeschichte eines New Yorker Pärchens. Er ist der Film zweier Sichten. Mit Connor (James McAvoy) sind sie ganz auf der Seite des Mannes. Mit Eleanor (Jessica Chastain) auf jener der Frau. Seine Geschiche und ihre Geschichte sind dieselbe Geschichte, und doch nicht die gleiche.

Gleich zwei Mal werfen wir einen Blick auf eine Beziehung. Seien wir also froh, dass wir nicht die Kurzversion, die der Produzent mit Blick auf die Kasse gefordert hat, sehen müssen: Die wesentlich reizvollere, lange Version ist in Basel zu sehen. 

Getrennt ins Kino?

«The Disappearance of Eleanor Rigby» bietet Paaren eine Chance, die ihnen das Leben nie wieder bieten wird. Wer getrennt in den Film geht, kann sich aus dem Beziehungsfilm seinen eigenen hochspannenden Kinoabend machen, der wie das Leben funktioniert: Sie schaut ihren Film an. Er seinen. Beide sehen die gleiche Beziehung, aber nicht denselben Film. 

Wenn Sie nach dem Kino das Gefühl kennenlernen wollen, das Paare immer wieder mal ereilt («Du, ich glaube, ich war da in einem anderen Film»), lassen Sie sich an der Kinokasse erlauben, mit nur einer Karte in der Mitte des Films zu tauschen – danach können Sie sich über einen Film wie über Ihre Beziehung unterhalten: So sieht er die Sache. So sieht sie das Problem. Sie sollten es zumindest versuchen. 

_
Der Film läuft derzeit in den Basler Kult-Kinos.

Nächster Artikel