Nach dem Scheitern der Jemen-Friedensgespräche hat eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition erstmals seit fünf Monaten wieder die jemenitische Hauptstadt Sanaa bombardiert.
Ziele seien unter anderem der Präsidentenpalast und ein Militärstützpunkt gewesen, berichteten Bewohner am Dienstag.
Kämpfer, die aufseiten der international anerkannten Regierung stehen, wollen von Norden und Osten auf Sanaa vorrücken, das von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrolliert wird.
Die von Saudi-Arabien geführte Koalition besteht vor allem aus Golfstaaten und unterstützt die Regierung von Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi, die vor den Huthi-Rebellen in das Nachbarland geflüchtet ist. Die Rebellen sind mit dem Iran verbündet.
Saudi-Arabien und seine Alliierten hatten seit dem vergangenen Jahr Tausende Luftangriffe auf mutmassliche Ziele der Huthis und ihrer Verbündeten geflogen. Im März wurden die Angriffe auf Sanaa eingestellt, weil das Militärbündnis und die Rebellen informell vereinbarten, sich an der saudiarabisch-jemenitischen Grenze nicht mehr zu bekämpfen. Seitdem konnten zivile Flugzeuge und Maschinen mit Hilfsgütern den Flughafen ansteuern.
Vertreter beider Seiten hatten sich zuletzt am Wochenende in Kuwait zu Friedensverhandlungen unter Vermittlung der UNO getroffen. Die Gespräche wurden aber unterbrochen; sie sollen innerhalb eines Monats fortgesetzt werden.