Arabische Militärkoalition beendet Luftangriffe im Jemen

Die arabische Militärkoalition beendet nach knapp vier Wochen ihre Luftangriffe auf die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen. Der Einsatz werde auf Bitten der jemenitischen Regierung und von Präsident Hadi eingestellt.

In Mitleidenschaft gezogen: Gebäude nahe des Waffendepots in Sanaa (Bild: sda)

Die arabische Militärkoalition beendet nach knapp vier Wochen ihre Luftangriffe auf die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen. Der Einsatz werde auf Bitten der jemenitischen Regierung und von Präsident Hadi eingestellt.

Dies sagte der Sprecher der Militärkoalition, General Ahmed al-Assiri, am Dienstagabend in Riad. Die militärischen Ziele seien erreicht worden, die Allianz konzentriere sich auf eine politische Lösung des Konflikts.

Die Gefährdung für Saudi-Arabien und seine Nachbarstaaten sei erfolgreich abgewendet worden, erklärte das saudiarabische Verteidigungsministerium. Die schweren Waffen und Raketen im Besitz der Huthis und ihrer Verbündeten seien zerstört worden.

Neue Mission beginnt

Mit der neuen Mission «Wiederherstellung der Hoffnung» beginne nun die nächste Phase des Einsatzes, hiess es in einer Erklärung der Militärallianz. Der Fokus liege dabei auf einer politischen Lösung des Konflikts, der humanitären Hilfe sowie der «Bekämpfung des Terrorismus» im Jemen.

Die Seeblockade durch Kriegsschiffe der Koalition werde aber aufrecht erhalten, erklärte Brigadegeneral al-Assiri. Ausserdem würden die Huthis auch künftig attackiert, falls Truppenbewegungen zu beobachten sein.

Wenige Stunden zuvor hatte Saudi-Arabien noch weitere Truppen für einen möglichen Einsatz gegen die Huthi-Rebellen mobilisiert. Die hauptsächlich aus Bodentruppen bestehende Nationalgarde stehe bereit, um «an der Seite der anderen Truppenteile» zu kämpfen, sagte der zuständige Minister Mitab ben Abdallah der amtlichen Nachrichtenagentur SPA.

US-Marine erhöht Präsenz

Die USA erhöhten derweil die Präsenz ihrer Kriegsmarine im Arabischen Meer. Der Flugzeugträger «USS Theodore Roosevelt» und die «USS Normandy» seien angesichts der verschlechterten Sicherheitslage in die Region entsandt worden, sagte Pentagon-Sprecher Steven Warren am Dienstag. Die Marine beobachte auch einen Konvoi iranischer Schiffe. Diese werden verdächtigt, Waffen für die schiitischen Huthi-Rebellen zu transportieren.

Die von Riad angeführte arabische Militärallianz flog seit dem 26. März nach eigenen Angaben mehr als 2000 Angriffe auf die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee. Diese liefern sich seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi, der im Februar aus der Hauptstadt Sanaa in die südliche Hafenstadt Aden geflohen war. Als die Rebellen Mitte März auf Aden vorrückten, setzte sich Hadi nach Saudi-Arabien ab und bat das Königreich um militärische Hilfe.

Fast 1000 Tote in vier Wochen

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bei den Gefechten im Jemen in den vergangenen vier Wochen fast tausend Zivilisten und Kämpfer getötet und etwa 3500 weitere verletzt.

Am Dienstag attackierten die Kampfjets der Militärkoalition Ziele in Dhale sowie in der Provinz Tschabwa im Süden des Landes. Durch die Luftangriffe sowie bei Gefechten zwischen Rebellen und Hadi-treuen Einheiten wurden insgesamt mehr als 50 Kämpfer getötet.

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