Aus Protest gegen Entlassungen sind in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai mehr als tausend Arbeiter einer Elektronikfabrik in den Streik getreten.
Wie die in den USA ansässige Gruppe China Labour Watch heute mitteilte, dauerte der Ausstand bereits seit zwei Tagen an. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei in der Fabrik seien mehrere Arbeiter verletzt worden.
Die Fabrik gehört der Elektronikfirma Hi-P International aus Singapur. Das Unternehmen hat rund tausend Arbeitern gekündigt, weil es die Produktion in die nahe gelegene Stadt Suzhou verlegen will. Die Beschäftigten kritisieren den Angaben zufolge, sie hätten ohne Vorwarnung ihre Stelle verloren und würden nicht angemessen entschädigt.
In China ist es zuletzt häufiger zu Arbeitskämpfen gekommen. Die chinesischen Beschäftigten werden selbstbewusster und stellen höhere Ansprüche an ihre Arbeitgeber. Diese haben wiederum mit steigenden Kosten und – als Folge der Finanzkrise – mit sinkenden Exporten zu kämpfen.
Im November hatten in der südchinesischen Provinz Guangdong 7000 Arbeiter einer Fabrik gestreikt, in der Schuhe der Marken Adidas, Nike und New Balance produziert werden. Bei den Protesten, die sich gegen Lohnkürzungen und Entlassungen richteten, kam es zu Zusammenstössen zwischen Arbeitern und der Polizei.