Der Architekt Peter Zumthor will mit seiner Interessengemeinschaft über fünf Millionen Franken in den Kauf der von ihm entworfenen Therme Vals AG in Vals GR investieren. Interesse an der Therme bekundet auch der Churer Immobilienunternehmer Remo Stoffel.
Mit seinem konkreten Kaufangebot hat Zumthor das Rennen um die Therme richtig lanciert. Seine sechsköpfige Interessengemeinschaft präsentierte ihre Offerte am Dienstag dem Gemeinderat und den Gemeindevertretern der Hotel und Thermalbad Vals AG.
Laut Angaben Zumthors bietet die Interessengemeinschaft der Gemeinde Vals für den Kauf aller Aktien der Gesellschaft 3 Mio. Franken. Ausserdem will sie einen Kredit von 2,1 Mio. Fr. an die Hotel und Thermalbad AG der Gemeinde zurückzahlen.
Längerfristig wollen Zumthor und seine Interessengemeinschaft eigenen Angaben zufolge 45 Mio. Fr. investieren und das sanierungsbedürftige Haupthaus der Hotelanlage durch einen „architektonisch hochwertigen Neubau“ ersetzen.
Dem Architekten aus Haldenstein GR ist es gelungen, Unternehmer vor allem aus Graubünden ins Boot zu holen. Geplant ist, dass die Interessengemeinschaft ihr Angebot am Freitagabend in Vals in der Turnhalle der Öffentlichkeit vorstellt.
Gemeinde fehlen Mittel für Investitionen
Zumthor wurde aktiv, nachdem das Kaufangebot des Churer Immobilienunternehmers und gebürtigen Valsers Remo Stoffel publik war. Stoffel will mit seiner Partizipationen AG alle Aktien der Hotel und Thermalbad AG für 7 Millionen Franken übernehmen. Zudem plant er einen Hotelneubau für 50 Mio. Franken.
Zur Deckung einer Finanzierungslücke soll die Gemeinde Investitionsbeiträge von 6 Mio. Fr. leisten, womit unter dem Strich 1 Mio. Fr. in die Gemeindekasse fliessen würde.
Die Therme in Vals und das Hotel dazu sind im Besitz der Gemeinde. Sie kann aber die notwendigen millionenschweren Investitionen in die Infrastruktur nicht aufbringen. Deshalb soll das Thermalbad verkauft werden mit der Auflage, dass in beträchtlichem Umfang investiert wird.
Die für die Therme eingegangenen Offerten werden von einem externen Fachberater der Gemeinde unter die Lupe genommen. Das letzte Wort haben die Stimmberechtigten. Die Gemeindeversammlung dürfte spätestens Anfang März stattfinden, weil Stoffels Angebot nur bis zu diesem Zeitpunkt gilt.