Argentinien protestiert bei UNO gegen Grossbritannien

Argentinien hat bei der UNO formellen Protest gegen ein britisches Militärmanöver auf den Falkland-Inseln eingelegt. Aussenminister Héctor Timerman warf London die „Militarisierung“ des Südatlantiks vor.

Foto aus dem Jahr 1982 zeigt britische Flagge auf den Falkland-Inseln (Bild: sda)

Argentinien hat bei der UNO formellen Protest gegen ein britisches Militärmanöver auf den Falkland-Inseln eingelegt. Aussenminister Héctor Timerman warf London die „Militarisierung“ des Südatlantiks vor.

Nach Informationen seines Landes nehme an den Militärübungen auch ein „atomgetriebenes U-Boot teil, das Atomwaffen transportieren kann“, sagte Timerman nach Gesprächen mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und den amtierenden Vorsitzenden des UNO-Sicherheitsrats und der UNO-Generalversammlung in New York.

Der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant wies die Vorwürfe als „eindeutig absurd“ zurück. Gleichzeitig aber warnte er, London sei „für die Verteidigung und Sicherheit der Menschen auf den Falkland-Inseln verantwortlich“ und werde „diese Verteidigung, wenn nötig, rigoros übernehmen“.

UNO-Generalsekretär Ban rief unterdessen beide Seiten auf, den Konflikt auf dem Dialogweg zu lösen. Grund für die jüngsten argentinischen Proteste sind die derzeitigen britischen Militärübungen, an denen ein modernes britisches Kriegsschiff sowie Prinz William, die Nummer zwei der britischen Thronfolger, teilnehmen.

Beide Länder beanspruchen die dünnbesiedelte Inselgruppe im Südatlantik, die von den Briten Falklands und von den Argentiniern Malvinas genannten werden. Vor dem 30. Jahrestag des Kriegs um die Falkland-Inseln hatte sich zuletzt der Ton zwischen London und Buenos Aires deutlich verschärft.

Am 2. April 1982 besetzte die damalige argentinische Militärjunta die Inselgruppe, die seit 1833 unter britischer Kontrolle steht. Bei dem 74-tägigen Krieg starben etwa 650 Argentinier und rund 250 Briten. Er endete mit einem Sieg Grossbritanniens.

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