Armeewaffe war Tatwaffe bei der Fehde von Oensingen

Bei einer Fehde zwischen zwei Familien sind am Donnerstag in Oensingen SO ein 51-jähriger Mann und sein 26-jähriger Sohn erschossen worden. Eine Person wurde verletzt. Die Polizei nahm zwei Männer fest. Als Tatwaffen wurden ein Sturmgewehr 90 der Armee und eine Pistole sichergestellt.

Ein Sturmgewehr 90 der Schweizer Armee (Archiv) (Bild: sda)

Bei einer Fehde zwischen zwei Familien sind am Donnerstag in Oensingen SO ein 51-jähriger Mann und sein 26-jähriger Sohn erschossen worden. Eine Person wurde verletzt. Die Polizei nahm zwei Männer fest. Als Tatwaffen wurden ein Sturmgewehr 90 der Armee und eine Pistole sichergestellt.

Die Tat wurde mit einem Sturmgewehr 90 und einer Pistole verübt. Bei der Pistole handle es sich nicht um eine Armeewaffe, sagte Bruno Gribi, Mediensprecher der Kantonspolizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Pistole sei nach derzeitigem Ermittlungsstand in illegalem Besitz eines der Festgenommenen gewesen.

Das sichergestellte Sturmgewehr gehörte einem mutmasslichen Täter, der seit dem 20. Februar 2012 nicht mehr in der Armee eingeteilt ist, wie der Informationschef Verteidigung, Christoph Brunner, am Freitagabend mitteilte. Der Mann sei auf eigenen Wunsch in den Zivildienst umgeteilt worden.

Trotz einer Mitte April erfolgten Aufforderung zur Rückgabe der militärischen Ausrüstung habe er dieser nicht Folge geleistet, auch nicht nach einer am 24. Mai erfolgten eingeschriebenen Mahnung mit einer letzten Frist zur Rückgabe bis zum 13. Juni. In der kommenden Woche wäre die Verfügung des Chefs Logistikbasis der Armee zur Rücknahme erfolgt.

Dem mutmasslichen Täter sei von der Armee nie Taschenmunition ausgehändigt worden, betonte Brunner.

Familienfehde

Die tödlichen Schüsse fielen gegen 22.45 Uhr auf dem Vorplatz eines Wohnhauses. Zuvor hatten sich die Angehörigen zweier Familien einen verbalen Streit geliefert, wie die Solothurner Kantonspolizei am Freitag mitteilte. Es habe offenbar familiäre Meinungsverschiedenheiten gegeben.

Auf dem Vorplatz befanden sich zwei Familienväter mit je einem Sohn sowie ein Bekannter. Aus den Reihen der Anwesenden wurden auf drei Männer mehrere Schüsse abgegeben.

Dabei wurden ein Vater und sein Sohn tödlich getroffen. Ein 43-jähriger Bekannter der beiden Opfer erlitt Schussverletzungen. Er befindet sich in Spitalpflege, ist jedoch ausser Lebensgefahr.

Ein Tatverdächtiger meldet sich bei Polizei

Nach der Schiesserei hatten sich zwei der Tat dringend verdächtigten Männer – ebenfalls Vater und Sohn – vom Platz entfernt. Kurze Zeit später meldete sich einer von ihnen bei der Alarmzentrale der Kantonspolizei.

Diese hielt den Kontakt zum Mann aufrecht und führte die Polizeipatrouillen heran. In der Folge nahm die Polizei die beiden Männer fest. Sie leisteten keinen Widerstand. Die Polizei stellte gleichzeitig die Tatwaffen sicher.

Berichte verschiedener Internetportale, wonach es bei der Familienfehde um die Frau des erschossenen 26-Jährigen gegangen sein soll, wollte die Polizei weder bestätigen noch dementieren. Gemäss diesen Berichten soll es sich bei den Verhafteten um den Vater und den Bruder der Frau handeln.

Die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft zum Tathergang und den Umständen dauern an. Für die Betreuung der Betroffenen war ein Care-Team im Einsatz gestanden.

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