Roger Federer steht zum achten Mal im Final des Grand-Slam-Turniers in Wimbledon. Der Baselbieter schlägt den Weltranglisten-Ersten und Titelverteidiger Novak Djokovic 6:3, 3:6, 6:4, 6:3.
Final-Gegner wird am Sonntag mit Andy Murray ein Wimbledon-Finaldebütant sein. Der Schotte bezwang den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga 6:3, 6:4, 3:6, 7:5 und zog als erster Brite seit 1938 beim Traditionsturnier in den Final ein.
Federer baute seine herausragende Halbfinalserie in Wimbledon aus; seine persönliche Bilanz lautet 8:0. Erstmals seit dem French Open 2011 steht er damit wieder in einem Major-Endspiel, seinem 24. insgesamt, aber „erst“ dem zweiten in den letzten zweieinhalb Jahren. Der siebente Titel in Wimbledon – und der 17. Grand-Slam-Triumph insgesamt – wäre für Federer gleichbedeutend mit der Rückeroberung der Nummer 1 in der Weltrangliste.
Es wäre seine 286. Woche an der Spitze des Rankings, womit er den Rekord von Pete Sampras einstellen würde. Mit dem Amerikaner würde er im Siegfall eine weitere Bestmarke teilen. Sampras und der Engländer Bill Renshaw – er zwischen 1881 und 1889 – gewannen das prestigeträchtigste Tennisturnier sieben Mal.
In den ersten beiden Sätzen dominierte der Aufschlag: Federer gewann den ersten Durchgang nach nur vier vergebenen Punkten bei eigenem Service, Djokovic den zweiten mit nur drei Minuspunkten.
Ab dem dritten Satz bot die Partie Tennis vom Allerfeinsten. Federer konnte früh im Satz nach einigen Marathon-Ballwechseln mehrere Breakchancen nicht verwerten und sah sich dann im neunten Game der einzigen Breakchance Djokovics gegenüber. Diese machte Federer mit einem Service-Winner zunichte, wenig später holte er sich den Satzvorsprung mit einem verwandelten Schmetterball.
Im vierten Satz war der „Djoker“ dann phasenweise demoralisiert und Federer nach dem frühen Break zum 2:0 der klare Chef im Court. Nach 2:19 Stunden beendete er die Partie mit einem Servicewinner.
Gegen Murray liegt der Schweizer im Head-to-Head mit 7:8 knapp im Rückstand, in Grand-Slam-Finals steht es aber 2:0 für Federer. Der Schotte befindet sich aber im Hoch, hat er doch nach drei Halbfinal-Niederlagen nun erstmals den Wimbledon-Final erreicht.
Murray trägt nun die Hoffnungen des gesamten Vereinigten Königreichs auf seinen Schultern, eine der monumentalsten Durststrecken zu beenden. Er ist der erste britische Wimbledon-Finalist seit Henry Austin 1938 und mit einem Sieg am Sonntag würde er sich unsterblich machen. Seit Fred Perry 1936 hat kein Brite mehr in Wimbledon gewonnen.