Der Belgier Johan Bruyneel, der langjährige Manager des Dopers Lance Armstrong, ist von einem US-Schiedsgericht für die nächsten zehn Jahre von sämtlichen Sportaktivitäten ausgeschlossen worden.
In der Dopingaffäre um den früheren Superstar Lance Armstrong sind nun insgesamt drei Hintermänner bestraft worden. Johan Bruyneel, der den geständigen Armstrong zu dessen sieben inzwischen aberkannten Siegen in der Tour de France geführt hatte, wurde für zehn Jahre gesperrt. Ex-Teamarzt Pedro Celaya und Coach Jose Marti dürfen für jeweils acht Jahre keine Funktionen im Sport ausüben.
Bruyneel bestätigte am Dienstag in seinem Internet-Blog, er sei von der American Arbitration Association (AAA) für zehn Jahre bis zum 1. Juni 2022 von allen Aktivitäten im Sport ausgeschlossen worden. Er zweifelte einmal mehr die Zuständigkeit dieser Instanz sowie der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) an. Er bestreite nicht, dass er wünschte, bestimmte Abschnitte seiner Karriere wären anders verlaufen und dass Doping im Fahrerfeld über einen beträchtlichen Zeitraum eine Tatsache gewesen sei, betonte Bruyneel. Aber es laufe etwas falsch, wenn nur sechs Personen für die Sünden einer ganzen Ära bestraft würden. Über weitere Schritte will Bruyneel erst entscheiden.
Dem 49-jährigen Belgier war von der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) im Zuge der Armstrong-Affäre vorgeworfen worden, zwischen 1998 und 2011 Dopingmittel besessen, verkauft, weitergeleitet und in seinen Teams den Weg zur Verletzung der Anti-Doping-Bestimmungen bereitet zu haben. Anders als Armstrong hatte Bruyneel nicht auf einen Widerspruch gegen die USADA-Vorwürfe verzichtet – deshalb kam es im Dezember 2013 in London zu einer Anhörung.
Das dreiköpfige Schiedsgericht kam laut einer Mitteilung der USADA vom Dienstag zum Schluss, dass Bruyneel an der Spitze einer Verschwörung gestanden sei, die breit gefächertes Doping in den Teams US Postal Services und Discovery Channel über viele Jahre und mit zahlreichen Fahrern durchgeführt habe.