Diesmal gabs keine Kollision: Der Asteroid 2012 DA14 hat am Freitagabend die Erde passiert. Um 20.24 Uhr Schweizer Zeit hatte der Himmelskörper mit 27’800 Kilometern seinen erdnächsten Punkt erreicht und entfernte sich danach wieder.
Der Asteroid kam der Erde zwar so nahe wie noch nie ein vorhergesagter Himmelskörper zuvor. Experten beruhigten jedoch: „Kein Grund zur Sorge“, sagte ein Experte der US-Raumfahrtbehörde NASA, Dante Lauretta. Der Asteroid bleibe in sicherer Entfernung.
Und trotzdem waren die 27’800 Kilometer Abstand am erdnächsten Punkt fast so etwas wie ein kosmischer Streifschuss. Die geostationären Satelliten, die zum Beispiel Telefongespräche oder Fernsehen übertragen, sind deutlich weiter weg. Der Mond ist sogar rund 15 Mal so weit entfernt wie 2012 DA14 es am Freitagabend war.
Zudem war der Asteroid 28’600 Kilometer pro Stunde schnell – fast fünfmal so schnell wie eine Panzergranate. Hätte dieses kosmische Wuchtgeschoss von nach NASA-Angaben 45 Metern Breite und 130’000 Tonnen Gewicht tatsächlich die Erde getroffen, wären die Folgen verheerend gewesen.
„Würde dieses Objekt beispielsweise aus Eisen bestehen und mit unserem Planeten zusammenstossen, könnte es einen Krater verursachen, der mit dem 1,5 Kilometer grossen Meteor Crater bei Flagstaff, Arizona, zu vergleichen wäre“, sagte der Esa-Verantwortliche für erdnahe Objekte, Detlef Koschny.
Nasa-Experte Dante Lauretta sprach von einer grossen Chance für die Wissenschaft. „So nah ist noch nie ein Himmelskörper an der Erde vorbeigeflogen, seit die Wissenschaft zurückdenken kann. Natürlich sind heute alle Augen auf den Asteroiden gerichtet – inklusive unserer Radarteleskope.“