Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat an Bord der Internationalen Raumstation ISS schätzen gelernt, wie entspannend das Zubettgehen auf der Erde ist. Was im Weltraum fehle, sei «nicht das Oben und Unten, sondern das Sich-Hingeben an die Schwere».
«Man kann sich nicht einfach ins Bett werfen und loslassen», sagte der 38-jährige Geophysiker dem «Zeit-Magazin» laut Vorabmeldung vom Mittwoch.
Deshalb habe er in der Schwerelosigkeit nicht so tief geschlafen wie auf der Erde, sagte Gerst. «Ich denke, es hat damit zu tun, dass ich mich nicht umdrehen kann und man beim Umdrehen auch die Muskeln und Sehnen dehnt und lockert.» Dies habe er nicht gekonnt, «wenn ich frei schwebend in meinem Schlafsack an der Wand hing».
Gesundheitlich sei sein halbes Jahr im Weltraum «kein Problem» gewesen, fügte der Astronaut der Europäischen Weltraumagentur ESA hinzu. «All die Dinge, die man bei längeren Aufenthalten im All befürchtet, blieben aus.» Er sei «zuversichtlich, dass das auch für längere Zeit gehen würde, zum Beispiel bei einem Flug zum Mars».