Der Aargauische Sozialdienst wird trotz der Gesprächsverweigerung der Gemeinde in den nächsten Tagen mit der Belegung der Asylunterkunft in Aarburg beginnen. Experten sollen die Auswirkungen auf das Umfeld beobachten. Bei Bedarf will der Kanton Massnahmen ergreifen.
Die Situation bei der Unterbringung von Asylsuchenden sei nach wie vor sehr angespannt, teilte das Aargauer Departement für Gesundheit und Soziales am Montag mit. Die kantonalen Unterkünfte seien vollständig ausgelastet. Zudem sei davon auszugehen, dass der Zustrom von Asylsuchenden in den kommenden Monaten spürbar zunehmen werde.
In den nächsten Tagen soll deshalb mit der Belegung der Asylunterkunft Aarburg begonnen werden, die Platz für 90 Menschen bietet. Die Belegung sei möglich, nachdem das Departement für Bau, Verkehr und Umwelt das für die Unterkunft an der Lindengutstrasse 5 und 7 vom Gemeinderat Aarburg verfügte Nutzungsverbot im Rahmen einer superprovisorischen Verfügung aufgehoben und der Beschwerde des KSD die aufschiebende Wirkung gewährt habe.
14 Wohnungen
Dem Bezug der 14 Wohnungen durch Asylsuchende stehe deshalb unabhängig von der Beschwerdeführung der Gemeinde beim Verwaltungsgericht nichts entgegen. Die Gemeinde hat bereits angekündigt, vor Verwaltungsgericht gehen zu wollen. Vorgesehen ist laut KSD in erster Linie die Unterbringung von Familien, teilweise auch von Einzelpersonen.
Aufgrund der aktuellen Lage werde es sich dabei voraussichtlich mehrheitlich um Menschen aus Syrien handeln. Es würden aber auch Asylsuchende aus anderen Herkunftsländern einquartiert, um einer unerwünschten möglichen Ghettobildung entgegen zu wirken.
Dem KSD sei es ein Anliegen, trotz der bisher fehlenden Gesprächsbereitschaft des Gemeinderats einvernehmliche Lösungen mit der Gemeinde und der Anwohnerschaft zu finden. Deshalb werde mit dem Start der Belegung die Bildung einer Begleitgruppe vorangetrieben, die sich mit den Umfeldauswirkungen und allfällig notwendigen Massnahmen befassen werde.