Atomunfall in Japan hielt Nationale Alarmzentrale auf Trab

Der Reaktorunfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima hat im Jahr 2011 die Arbeit der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) dominiert, wie diese am Montag mitteilte. Die NAZ arbeitete zehn Tage rund um die Uhr und verfolgte die Situation über Monate.

Der Notfall will geübt sein (Archiv) (Bild: sda)

Der Reaktorunfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima hat im Jahr 2011 die Arbeit der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) dominiert, wie diese am Montag mitteilte. Die NAZ arbeitete zehn Tage rund um die Uhr und verfolgte die Situation über Monate.

Damit leistete die NAZ nach dem Tsunami vom 10. März 2011 und dem Reaktorunfall im AKW Fukushima ihren umfangreichsten Einsatz seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986. Wichtigste Aufgabe war die Sicherheit der Schweizerinnen und Schweizer in Japan.

Die NAZ arbeitete deshalb eng mit der Schweizer Botschaft in Tokio und Schweizer Hilfskräften vor Ort zusammen und lieferte für verschiedene Stellen eine radiologische Beratung. Zum Schutz von Schweizer Bürgern vor Ort wurden vorsorglich Jodtabletten, Messgeräte und Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt.

Die Website der NAZ mit anfangs mehrmals täglich aktualisierten Informationen verzeichnete zahlreiche Zugriffe – insbesondere von Schweizern in Japan.

Weiter informierte die NAZ die Behörden in der Schweiz laufend mit aktualisierten Lageberichten. Sie stützte sich dabei einerseits auf die verfügbaren Informationen aus Japan, anderseits auf eigene Einschätzungen, Berechnungen zur Ausbreitung der Radioaktivität und Messdaten aus Japan und den umliegenden Ländern.

Zeitweise verstärkte Milizpersonal des militärischen Stabes der NAZ die 28 Mitarbeitenden. Nach der zehntägigen Einsatzphase verfolgte die NAZ die Situation bis Ende des Jahres mit täglichen, später wöchentlichen Lagerapporten.

Abstürzende Satelliten

Im Herbst beschäftigten die NAZ zwei Fälle abstürzender Satelliten. Ein Kernteam der NAZ stand jeweils in Kontakt mit der europäischen Raumfahrtsbehörde ESA und informierte Kantons- und Bundesbehörden, damit bei einem allfälligen Absturz von Trümmern in der Schweiz alle nötigen Informationen zur Zuladung der Satelliten und zur Bergung sofort verfügbar gewesen wären.

Insgesamt verzeichnete die Alarmzentrale 2011 deutlich weniger Meldungseingänge als im Vorjahr, nämlich 505 gegenüber 607. Deutlich zurück ging die Anzahl der Warnungen vor Naturgefahren, die von den Fachstellen des Bundes an die NAZ und von dieser an die betroffenen Kantone und weitere Partner übermittelt wurden.

Nächster Artikel