Der 68-jährige Italiener, der den Bombenanschlag auf eine Berufsschule in der süditalienischen Stadt Brindisi gestanden hat, hat die Familie der beim Attentat getöteten 16-jährigen Schülerin um Verzeihung gebeten. Er bereue seine Tat zutiefst, sagte er den Staatsanwälten.
Er wolle der Familie, sowie den Eltern der anderen fünf beim Anschlag verletzten Schülerinnen schreiben, sagte er geständige Attentäter, der am Samstag drei Stunden lang vernommen wurde.
Der Verdächtige berichtete den Ermittlern, dass er den Anschlag am 19. Mai seit Weihnachten geplant habe. Er habe sich bis ins kleinste Detail darauf vorbereitet. Der Mann hatte ursprünglich einen Anschlag auf den Justizpalast von Brindisi geplant.
Er wollte sich dafür rächen, dass er bei einem Prozess wegen Betrugs, bei dem er als Geschädigter galt, keine Entschädigung erhalten habe. Da das Gerichtsgebäude jedoch zu stark bewacht sei, habe er schliesslich die nahe gelegene Berufsschule als Ziel ausgewählt.
Der Mann war zwei Mal für grosse Treibstofflieferungen nicht bezahlt worden. In den vergangenen Jahren war der Mann zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Dies hatte in ihm zunehmende Verbitterung ausgelöst, betonten die Staatsanwälte.
Die Ermittler vermuten, dass der Verdächtige auch hinter einem Attentat im Jahr 2008 in Torre Santa Susanna unweit von Brindisi steckt, bei dem ein Unternehmer schwer verletzt worden war, berichtete die Turiner Tageszeitung „La Stampa“ am Samstag.
Die Ermittler stellten fest, dass beim Anschlag 2008 ein ähnlicher Sprengkörper wie jener explodiert war, der die Schülerin in Brindisi getötet hatte. Verletzt wurde bei dem Attentat ein Unternehmer, der dem Attentäter von Brindisi einen ungedeckten Scheck für die Lieferung von Treibstoff gegeben hatte.