Der geständige Serienattentäter von Toulouse ist tot. Die Polizei drang am Donnerstag in die Wohnung von Mohammed Merah ein, in der er sich 32 Stunden lang verschanzt gehalten hatte. Dort prüften die Polizisten zunächst mit Video-Robotern jedes Zimmer.
Als sie das Bad filmen wollten, sei der Mann herausgerannt und habe „mit äusserster Gewalttätigkeit“ um sich geschossen, sagte Innenminister Claude Guéant. Die Polizei erwiderte das Feuer.
Nach einem mehrminütigen Schusswechsel sprang der Mann aus dem Fenster, feuerte jedoch mit der Waffe in der Hand weiter. Dabei wurde er von Scharfschützen mit einem Schuss in den Kopf erschossen, wie der zuständige leitende Staatsanwalt François Molins vor Journalisten sagte. Ein Polizist wurde bei dem Schusswechsel am Bein verletzt, ein zweiter erlitt einen Schock.
Zermürbungstaktik ohne Erfolg
Die Polizei hatte den Mann in der Nacht zum Mittwoch aufgespürt und belagerte seither das Haus. Guéant sagte, der Verdächtige habe beim letzten Kontakt mit der Polizei am Mittwochabend erklärt, nicht aufgeben zu wollen, und mit der Tötung von Polizisten gedroht habe.
Die Polizei hatte versucht, den Mann mit mehreren Explosionen zu zermürben. Seit dem frühen Donnerstag gab es von Merah kein Lebenszeichen mehr. Wegen der „extremen Gefahr“, die von dem Verdächtigen ausgegangen sei, wurde die Stürmung beschlossen. Guéant hatte angeordnet, den 23-Jährigen möglichst lebend zu fassen, um ihn vor Gericht zu stellen.
Merah sei in legitimer Selbstverteidigung erschossen worden, sagte Molins weiter. Im Wagen des Franzosen mit algerischen Wurzeln seien zwei Maschinenpistolen sowie zwei Faustfeuerwaffen gefunden worden. Neben der Untersuchung der bisherigen Spuren werde nun nach weiteren möglichen Komplizen gesucht.
Molins gab weiter bekannt, dass der 23-Jährige alle seine Bluttaten gefilmt hatte. Sie seien auf den entdeckten Videofilmen erschreckend deutlich zu erkennen.
Keinerlei Reue
Merah hatte sich dazu bekannt, in den vergangenen Tagen im Grossraum Toulouse sieben Menschen erschossen haben, darunter drei Kinder. Er gab in Gesprächen mit der Polizei an, Mitglied des islamistischen Terrornetzwerks Al-Kaida zu sein.
Er zeigte nach Angaben von Molins „keinerlei Reue“, vielmehr bedauerte er, dass er nicht noch mehr Menschen habe töten können. Merah plante auch, einen weiteren Soldaten sowie zwei Polizisten zu töten.