Einen Tag nach Roger Federer erleidet die Schweizer Tennisdelegation für die Olympischen Spiele in Rio den nächsten Rückschlag: Auch Belinda Bencic gibt Forfait.
In Wimbledon musste Bencic in der 2. Runde wegen einer Verletzung am linken Handgelenk aufgeben. Zwar hat sie sich davon erholt, doch wegen des Trainingsrückstands ist sie nicht bereit für die am 5. August beginnenden Olympischen Spiele. «Ich werde die kommende Wochen dazu nutzen, mich mit Melanie Molitor für die Turniere in Cincinnati, New Haven und das US Open vorzubereiten», erklärte Bencic. In dieser Woche musste die 19-jährige Ostschweizerin schon auf das Turnier in Montreal verzichten, das sie im letzten Jahr (in Toronto) gewonnen hatte.
Die Weltranglisten-16. blickt bislang auf ein enttäuschendes und von körperlichen Rückschlägen geprägtes Jahr zurück. Viermal musste sie in den letzten Monaten aufgeben: im Januar in Sydney wegen Übelkeit, in Miami im März wegen Rückenbeschwerden, in Birmingham im Juni wegen einer Adduktorenzerrung und in Wimbledon eben wegen des lädierten Handgelenks. Zudem musste sie im Frühling zwei Monate pausieren, weil ihr das Steissbein zu schaffen machte. Deswegen verpasste sie unter anderem auch das French Open.
Bencic‘ Verletzung bringt die Planung von Swiss Tennis für Rio weiter durcheinander. Der Teenager hätte mit Martina Hingis das Doppel bestreiten sollen. Die grosse Frage ist nun, was mit Hingis passiert. Die 35-Jährige hat innerhalb von zwei Tagen ihre beiden Partner verloren. Mit Roger Federer hätte sie im Mixed antreten sollen.
Nach momentanem Stand sind für Rio Stan Wawrinka, Timea Bacsinszky, Viktorija Golubic und Hingis nominiert. Vielleicht könnte jetzt Xenia Knoll wieder ins Aufgebot genommen werden. Die 23-Jährige war ursprünglich als Partnerin von Bacsinszky vorgesehen, ehe dann doch das Duo Bacsinszky/Golubic den Vorzug erhielt. Klar ist, dass Hingis im Doppel antreten muss, um im Mixed überhaupt startberechtigt zu sein. Mit wem und ob Wawrinka im Mixed antreten wird, ist noch nicht bekannt.