Bei den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) kommt es zu einem weiteren Abgang. Direktor Jürg Baumgartner hat am Mittwoch seinen Rücktritt angekündigt, zwei Tage nach Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath.
Teilweise massive Anschuldigungen verunmöglichten es ihm, sein Amt weiterhin auszuführen, zitierten die BVB in ihrer Mitteilung vom Mittwochabend den zurücktretenden Direktor. Die fortlaufenden Debatten absorbierten zu viele Ressourcen und schadeten dem Ansehen der Unternehmung.
Diskussionen ein Ende setzen
Indem er seinen Posten zur Verfügung stelle, wolle Baumgartner den Diskussionen um seine Person ein Ende setzen. Er sehe, dass auf Grund der begangenen Fehler das Vertrauen nicht nachhaltig wieder hergestellt werden könne, weder nach innen noch nach aussen.
«Ich stehe voll und ganz zu den Fehlern, die passiert sind und hätte gerne den Beweis angetreten, dass diese zu beheben sind,» wurde Baumgartner in der Mitteilung zitiert. Unter den derzeitigen Bedingungen sei es ihm «unmöglich, die BVB-Führung wieder auf Kurs und das Unternehmen weiter vorwärts zu bringen».
Am Montag hatte bereits BVB-Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath seinen Abgang bekanntgegeben. Die Finanzkontrolle des Kantons hatte der Führung der BVB vereinzelte Gesetzes- und Verordnungsverstösse sowie Kompetenzüberschreitungen zur Last gelegt.
Ausserdem hatte sie mangelnde Sensibilität im Umgang mit öffentlichen Geldern für persönliche Angelegenheiten moniert. Es ging dabei um Geschäftswagen, Beiträge an Wohnkosten und Spesen. Laut dem Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels hatte sich Gudenrath selber keine persönlichen Vorteile verschafft.
Mit Gudenrath trat am Montag auch Dominik Egli zurück, bisher Präsident des Verwaltungsrats-Ausschusses Finance & Compliance. Gudenraths Posten übernahm der ehemalige SBB-Personenverkehrschef Paul Blumenthal.
Vertrauen vom Verwaltungsrat
Blumenthal sagte am Dienstag, dass im Zusammenhang mit den Vorwürfen der Finanzkontrolle auch der Posten von BVB-Direktor Jürg Baumgartner zur Diskussion gestellt worden sei. Der Verwaltungsrat habe ihm jedoch das Vertrauen ausgesprochen, das es keinen Anlass für eine fristlose Entlassung gegeben habe.
Baumgartner wird seine Funktion laut der Mitteilung voraussichtlich noch bis Ende Januar 2014 ausüben, um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen. Der neue Verwaltungsrat der BVB will die Suche nach einem neuen Direktor oder einer neuen Direktorin umgehend an die Hand nehmen.