Erstmals an Olympischen Spielen gewinnen beide Teams aus der Curling-Grossmacht Kanada Gold. Einen Tag nach den Frauen setzen sich auch die Männer im Final durch. Sie schlagen Grossbritannien 9:3.
Grossbritanniens Skip David Murdoch wurde zweimal Weltmeister (2006, 2009), beide Male bezwang er im Final Kanada. Im noch weit wichtigeren Final jedoch, in Sotschi. war der Schotte nur ein Schatten seiner selbst. Er beging, wie teilweise auch seine Vorderleute, einen Fehler um den andern und hatte gegen die stark und nahezu fehlerlos spielenden Kanadier aus Ontario nicht den Hauch einer Chance. Das nahm dem Endspiel die ganze Spannung. Die Quoten an gelungenen Steinen sprachen eine deutliche Sprache: 69 Prozent für Murdoch, 95 Prozent für sein Gegenüber Brad Jacobs.
Der 28-jährige Jacobs und seine ebenfalls recht jungen Mitspieler Ryan Fry (Nummer 3), E.J. Harnden (2) und Ryan Harnden (1) waren zuvor weder an Weltmeisterschaften noch an Winterspielen angetreten. Aber sie gewannen in dieser Saison die hochkarätig, mit mehreren Weltmeistern und Olympiasiegern besetzten kanadischen Olympia-Trials – und dies ohne eine einzige Niederlage. In Sotschi starteten sie schwach; zwei der ersten drei Vorrundenspielen verloren sie gegen Schweden und die Schweiz. Von dort weg jedoch liessen sie sich nie mehr bezwingen. Jacobs führt ein Familien-Team: Er ist der Cousin der im Front-End spielenden Harnden-Brüder.
Nachdem Kanadas Männer 1998 und 2002 in den Olympia-Finals gegen die Schweiz (Patrick Hürlimann) respektive Norwegen (Pal Trulsen) gescheitert waren, haben sie das wichtigste Turnier nun dreimal in Folge gewonnen. Jacobs‘ Vorgänger waren Brad Gushue (2006) und Kevin Martin (2010).
David Murdoch blieb der Trost, dass er für das erfolgsverwöhnte Curling-Nation Schottland die erste Olympia-Medaille bei den Männern überhaupt eingefahren hat. Exakt das Gleiche gilt für die Schweden (Niklas Edin), die sich im Spiel um Bronze mit sehr viel Glück 6:4 nach Zusatz-End gegen Olympia-Neuling China durchsetzten.