Der Skandal um falsch deklariertes Pferdefleisch hat nun auch Ungarn erreicht. Nach Worten des Direktors des ungarischen Nationalen Amtes für Lebensmittelsicherheit (Nebih), György Pleva, ist das Tiefkühlprodukt „Lasagne Bolognese“ der Luxemburger Firma Tavola betroffen.
Dies berichtete die ungarische Nachrichtenagentur MTI am Montagabend. Laut Pleva war es nur eine Frage der Zeit, dass auch in Ungarn entsprechende Proben auftauchen. Die betroffene Lasagne-Lieferung war bereits im Dezember 2012 in Ungarn eingetroffen und sollte ursprünglich an die tschechische Vertretung der Firma Nowaco mit Sitz in Dänemark gehen.
Aus bisher unerklärten Gründen gelangte sie aber nach Ungarn und auch in die Slowakei. Diese Information habe Nebih über das Warnsystem der EU erhalten, erklärte Pleva. Die Lasagne-Lieferung war bei der Nowaco-Produkte vertreibenden Novafood GmbH eingetroffen.
Die Kontrolleure der Nebih forderten das Unternehmen auf, das Fertigprodukt zu identifizieren und aus dem Verkauf zu nehmen. Unbekannt sei, welche Menge der Lasagne in Ungarn eingetroffen war.
Warnung aus Dänemark
Laut Pleva wurde das Amt für Lebensmittelsicherheit auch seitens Dänemark gewarnt, dass sich angeblich auch in einer in Ungarn hergestellten Lasagne Bolognese Pferdefleisch befände. Deshalb sei auch hier eine Untersuchung eingeleitet worden.
Ein Ergebnis stehe aber noch aus, da die betroffene Firma bereits im September 2012 ihre Tätigkeit einstellte. Es handle sich dabei um die ungarische Tochter eines italienischen Unternehmens, deren Produkte im Sommer 2012 nach Dänemark gelangten.
Der europäische Pferdefleischskandal begann mit dem Nachweis von Pferdefleisch in angeblich ausschliesslich mit Rindfleisch hergestellter Lasagne. Unterdessen stellten Labors in mehreren europäischen Ländern Pferdefleisch in Rindfleisch-Produkten fest, so auch in der Schweiz.