Die geplante 43 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Basler Pflanzenschutz- und Saatgut-Produzenten Syngenta durch ChemChina wird Informationen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge nun auch vom US-Landwirtschaftsministerium geprüft.
Dieses werde in dem Ausschuss vertreten sein, der für die USA sicherheitsrelevante Aspekte unter die Lupe nimmt, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag. Ziel ist demnach, die Auswirkungen der Transaktion auf die heimische Lebensmittelsicherheit zu beurteilen.
Dem bislang grössten Zukauf eines chinesischen Unternehmens im Ausland müssen zahlreiche Kartellbehörden zustimmen. Als letztlich entscheidend gilt die Haltung des Ausschusses für ausländische Investitionen in den USA (CFIUS). In ihm sind üblicherweise unter anderem die Ministerien für Finanzen, Heimatschutz und Verteidigung vertreten. Das Landwirtschaftsministerium gehört sonst nicht dazu.
Syngenta hat mehrere Standorte in den USA. Der Konzern erwirtschaftet fast ein Viertel seines Umsatzes in Nordamerika. Dort ist er der grösste Anbieter von Pestiziden und auch ein wichtiges Unternehmen im Saatgut-Markt.
Keine Stellungnahme
Das US-Landwirtschaftsministerium, CFIUS und Syngenta lehnten Stellungnahmen ab. Von ChemChina war zunächst keine Auskunft zu erhalten.
Syngenta-Chef John Ramsay sagte vor einigen Wochen der Nachrichtenagentur Reuters, die Gespräche mit den Behörden auch in den USA seien auf Kurs. Die Übernahme durch den chinesischen Chemieriesen soll bis Jahresende über die Bühne gehen.