Der Winter lässt nicht locker: Auch zum kalendarischen Frühlingsbeginn kämpfen viele Menschen in Südosteuropa und Russland weiterhin gegen die Unbill des Winters.
Das Schneechaos in Ungarn liess am Samstag zwar langsam nach, die von Wien nach Budapest führende Autobahn M1 war allerdings den dritten Tag in Folge blockiert. Polizei, Armee und Katastrophenschutz hatten die bis zu 24 Stunden in ihren Fahrzeugen eingeschlossenen Menschen in der Nacht in Sicherheit gebracht.
Andere Hauptverkehrsstrassen, die seit Donnerstag nach Schneefällen, Schneeverwehungen und Unfällen blockiert waren, wurden inzwischen geräumt. Doch 20 Ortschaften waren noch waren von der Aussenwelt abgeschnitten.
In ungarischen Medien und Internet-Plattformen wurde scharfe Kritik an den Behörden und an Innenminister Sandor Pinter geäussert. Die Behörden hätten viel zu spät gehandelt.
Notstand in bulgarischen Gemeinden
In Bulgarien forderten stürmische Winde ein zweites Todesopfer. Wie bulgarische Medien berichteten, stürzte ein 70 Jahre alter Mann vom Dach seines Hauses in Gabrowo im zentralen Balkan-Gebirge ab, als er es nach dem Windsturm reparieren wollte.
In drei Gemeinden in Mittelbulgarien herrschte weiterhin Notstand. Stürmische Winde mit einer Geschwindigkeit bis zu 120 Stundenkilometer hatten in der Region viele Dächer sowie Hausfassaden beschädigt. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Tausende Schneeräumer in Moskau im Einsatz
Heftige Schneefälle hielten auch in Moskau die Räumdienste in Atem. Innerhalb von 24 Stunden habe es fast so viel Niederschlag gegeben wie normalerweise im gesamten Monat März, teilte das Wetteramt am Samstag der Agentur Interfax mit. Die Behörde sprach von 31 Millimetern Niederschlag – das entspricht 31 Litern pro Quadratmeter. Der März-Durchschnitt liege bei 34 Millimetern.
Etwa 14’000 Arbeiter waren in der Millionenmetropole im Einsatz, um die Strassen zu räumen. Insgesamt seien in den vergangenen Tagen rund 300’000 Kubikmeter Schnee aus der grössten Stadt Europas abtransportiert worden.