Im Land der Basketball-Stars kalkulieren die Schweizer Fussball-Grössen gegen den krassen Aussenseiter Litauen mit einem Sieg. Anpfiff in Vilnius ist heute um 20.45 Uhr. Zuvor trifft Slowenien, Gegner der Schweiz um Platz zwei, auf Leader England.
Vladimir Petkovic vor dem Spiel gegen Litauen: «Wir sind besser, wir sind stärker, es gibt deshalb ein einziges Ziel: drei Punkte.»
(Bild: SI)Den Nationaltrainer und sein Team erwartet eine Partie auf Kunstrasen.
(Bild: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE)Im Vorfeld des Qualifikationsspiels gegen die Balten gewannen die Schweizer mit 3:0 gegen Liechtenstein. Admir Mehmedi trifft gegen Peter Jehle.
(Bild: Keystone/PETER KLAUNZER)Xherdan Shaqiri, gut gelaunt im Rahmen des Testspiels gegen Liechtenstein.
(Bild: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE)Breel Embolo kam als Eingewechselter ins Spiel.
(Bild: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE)Die Integration des FCB-Spielers bei den Grossen scheint vollzogen: Breel Embolo mit Josip Drmic.
(Bild: Keystone/PETER KLAUNZER)Frohe Akteure überall, Valentin Stocker mit Blerim Dzemaili.
(Bild: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE)Timm Klose spielte gegen Liechtenstein von Anfang an in der Innenverteidigung.
(Bild: Keystone/PETER KLAUNZER)Trotz Zufriedenheit, einige Kritikpunkte hatte Petkovic doch anzubringen. Hier an François Moubandje.
(Bild: Keystone/ALESSANDRO DELLA VALLE)Gesetzt in der Offensive: Shaqiri, der mit einem herrlichen Treffer gegen Liechtenstein das Thuner Publikum entzückte.
(Bild: Keystone/PETER KLAUNZER)Die «Lietuvos Futbolo Federacija», der nationale Fussball-Verband, wirtschaftet im vergleichsweise kleinen Rahmen. In der baltischen Republik beanspruchen die Basketballer einen weitaus prominenteren Status. Für das FIBA-Ranking interessieren sich in Litauen wesentlich mehr Sportkonsumenten als für die aktuelle Weltrangliste und Schieflage der FIFA.
In der populären Disziplin mit den Körben sind die Osteuropäer global die Nummer 4 und dreifacher Europameister, auf dem (Kunst-)Rasen hingegen gehören sie gerade einmal zu den Top 100 (aktuell Platz 96). Entsprechend klein sind die Erwartungen und die Spielstätten. In Vilnius werden knapp 5000 Zuschauer das verbandseigene Stadion füllen, die Basket-Veranstalter dagegen verkaufen bei wichtigen Europacup-Heimspielen gegen 15’000 Tickets.
In der Mini-Arena der untersten Uefa-Kategorie
Valon Behrami kennt die litauischen Präferenzen. Der Tessiner verfolgt die Lieblings-Ballsportart der Balten seit Jahren: «Ich weiss, wie gut sie sind. Die Atmosphäre an ihren Spielen ist heiss.» Er hoffe, dass die Stimmung am Sonntag etwas weniger aufgeheizt sei. Davon ist auszugehen im zwar renovierten, aber nach wie vor schmucklosen Provisorium mit ein paar Tausend bunten Plastikstühlen.
Unter normalen Umständen dürfte sich die Aufregung in der Mini-Arena der untersten Uefa-Kategorie in engen Grenzen halten – zumal die einheimischen Hauptdarsteller in der EM-Ausscheidung nach drei Niederlagen in Serie und zehn Gegentoren keine hohen Erwartungen mehr generieren.
Rangliste der Gruppe E in der EM-Qualifikation nach fünf von zehn Runden. (Bild: Screenshot uefa.com)
Gegen Slowenien stehen die Schweizer im direkten Duell um Platz zwei in der Gruppe E. Dieser bedeutet die direkte Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich und es ist gut möglich, dass die Schweizer nach dem Spiel gegen die Litauer vor den Slowenen stehen. Diese spielen, ebenfalls am Sonntag, gegen Leader England.
Die Schweizer äusserten sich im Vorfeld der Partie gegen Litauen trotz klarer Rollenverteilung betont respektvoll über den limitierten Kontrahenten. Vladimir Petkovic hat nicht vergessen, wie lange sich die SFV-Auswahl im Hinspiel (4:0) schwertat: «Sie waren gegen uns 70 Minuten lang gut organisiert.»
Petkovic: «Wir sind besser, wir sind stärker»
Petkovic ist angesichts der guten physischen Verfassung seines Teams und nach zuletzt sechs teilweise sehr guten Spielen selbstbewusst genug, den maximalen Ertrag zu verlangen: «Wir sind besser, wir sind stärker, es gibt deshalb ein einziges Ziel: drei Punkte.» Das Blickfeld schränkte er bewusst ein, das nächste, mutmasslich kursweisende Heimspiel gegen die Slowenen blendete er konsequent aus: «Unser Fokus ist vollumfänglich auf Litauen gerichtet.»
» Zusammenfassung des Hinspiels gegen Litauen, das die Schweiz 4:0 gewonnen hat