Die brisanten Themen an der Ligaversammlung sind seit Donnerstag durch. Am zweiten Tag rufen die Präsidenten Marc Furrer und Philippe Gaydoul zu einer vernünftigeren Finanzpolitik auf.
Die „Causa Kloten“ wurde an der Hauptversammlung der National League in Lugano bloss noch am Rande thematisiert, nachdem den Flyers am Vortag einstimmig bis Ende Juni Zeit gewärt wurde, um die Sanierung weiter voranzutreiben. Diese neue Frist deckt sich mit jener des Bezirkgerichts Bülach, das der Kloten Flyers Betriebs AG Anfang Woche einen Konkursaufschub gewährt hat. Alle Ligavertreter gehen aber davon aus, dass ab September auch in der NLA wieder mit zwölf Teams gespielt wird.
„Aber der ganze Fall Kloten hat dem Schweizer Eishockey gross geschadet“, hielt Ligaobmann Marc Furrer fest. „Wir hoffen, dass dieser Fall Kloten ein Einzelfall bleibt. Es wurde Missmanagement betrieben, und am Ende wurde nicht einmal dazu gestanden sondern das Loch sogar noch vergrössert.“
Verbandspräsident Philippe Gaydoul, der neben dem 74-jährigen Peter Bossert im Moment als grosser Retter der Flyers dasteht, äusserte sich in der Versammlung bewusst nicht. Am Donnerstag übernahm er die Rolle des Zuhörers, am Freitag weilte er nicht mehr im Tessin. Aber auch Gaydoul hatte schon im Vorfeld des zweitägigen Meetings zu mehr Demut aufgerufen. Gaydoul: „Es muss möglich sein, mit den vorhandenen Mitteln zu wirtschaften.“ Gaydoul ist froh, dass er trotz der Rettungsaktion in Kloten vorerst seine Geschäfte weiterführen kann, dass niemand ein Ultimatum verlangte: „Dass ich den Verband Hals über Kopf verlasse, wäre nicht mein Stil gewesen.“
Sonderregel für Lötscher
Angenommen wurde der Antrag des SC Bern, dass der vor 13 Monaten schwer verunfallte Kevin Lötscher nächste Saison während maximal zwei Monaten in der Meisterschaft der Elitejunioren eingesetzt werden darf. Der SC Bern versprach, das Experiment vorzeitig abzubrechen, sollte Lötscher die Juniorenliga dominieren.