In Ägypten hat die zweite Runde der Parlamentswahl begonnen. Die Wahlberechtigten waren aufgerufen, bis Montag die Abgeordneten in 13 Provinzen zu bestimmen. Wie bei der ersten Wahlrunde in den 14 übrigen Provinzen wird mit einer geringen Wahlbeteiligung gerechnet.
Auch in der Hauptstadt Kairo traf der Urnengang am Sonntag offenbar auf geringes Interesse. Im zentralen Stadtteil Schubra warteten vor drei Wahllokalen am Morgen lediglich ein Dutzend Menschen, um ihre Stimme abzugeben. An der ersten Runde im Oktober hatten sich weniger als 27 Prozent der Wähler beteiligt.
Der Wahlmarathon endet Anfang Dezember mit einer Stichwahl. Insgesamt sind mehr als 55 Millionen Bürger zur Wahl der 596 Abgeordneten aufgerufen.
Es wird erwartet, dass die Anhänger von Staatschef Abdel Fattah al-Sisi das neue Parlament dominieren werden. Seitdem die Muslimbruderschaft verboten ist, gibt es keine politische Gruppierung mehr, die al-Sisi ernsthaft die Stirn bieten kann.