Die Ausbaupläne der Roche, die am Basler Hauptsitz weitere Hochhäuser erstellen möchte, werden ab Montag öffentlich aufgelegt. Gleichzeitig gibt die Regierung bekannt, dass sie zur Verkehrserschliessung des Hauptsitzes eine neue Tramline und eine neue S-Bahnstation plant.
Roche baut und baut und will mittelfristig noch viel mehr bauen. Und das Quartier stöhnt jetzt bereits unter dem Schattenwurf, dem Bauverkehr und mehr noch unter der Aussicht darauf, dass der Ausbau um Tausende von Arbeitsplätzen dereinst für ein immens höheres Verkehrsaufkommen sorgen wird.
Ab Montag beginnt nun im Planungsamt an der Rittergasse 4 die öffentliche Planauflage. Sie umfasst eine Zonenänderung – das Roche-Areal befindet sich noch immer in der Zone 5a, die eigentlich lediglich fünstöckige Bauten erlauben würde –, einen Bebauungsplan sowie einen Umweltverträglichkeitsbericht, wie das Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt (BVD) mitteilt. Eingesehen werden können die Dokumente während 30 Tagen bis zum 7. Juli.
Grundlage der Planauflage bildet ein Entwicklungsplan für das 120’000 Quadratmeter grosse Areal zwischen Wettsteinallee und dem Rhein mit der Grenzacherstrasse als Durchgangsachse. Diesen Plan, der gleich mehrere neue Hochhäuser einschliesst, hatte der Konzern mit den Basler Architekten Herzog & de Meuron ausgearbeitet. Im Oktober 2014 machte Roche ihre Ausbaupläne publik.
Bau 1 erhält Geschwister
In einer ersten Etappe will Roche das bestehende Verwaltungsgebäude an der Ecke Grenzacherstrasse/Peter Rot-Strasse (Bau 74) durch ein Forschungszentrum ersetzen. Dieses besteht aus vier Gebäuden mit einer Höhe von 18, 28, 72 und 132 Metern Höhe.
Parallel dazu ist ein 205 Meter hoher Büroturm geplant. Erstellt werden soll dieser neben dem demnächst bezugsbereiten 178 Meter hohen Bau 1, der damit ein noch höheres Geschwister erhält, das in seiner Stufenform gleich gestaltet sein wird. Mit der Verdichtung des historisch gewachsenen Areals will Roche einen grossen Teil ihrer 9000 Arbeitsplätze in Basel an einem Standort konzentrieren.
Für das Vorhaben war eine Umweltverträglichkeitsprüfung mitsamt Verkehrsgutachten nötig, weil das 900-plätzige Parking beim Bau 74 durch ein neues mit gleich vielen Plätzen ersetzt werden soll. Nach Angaben des BVD kommt der Umweltverträglichkeitsbericht zum Schluss, dass das Projekt die Vorgaben der Umweltgesetzgebung erfüllt.
Verkehrskonzept für das betroffene Quartier
Parallel zur Planauflage wird zur Information auch ein Verkehrskonzept veröffentlicht, welches das bereits bestehende Mobilitätskonzept von Roche ergänzen soll.
Dieses Konzept zeigt laut dem BVD, dass die bisher geplanten Massnahmen für Autos, Velos und Fussgänger für die künftig grössere Zahl Arbeitsplätze genügen. Hingegen braucht es beim öffentlichen Verkehr mittel- bis langfristig zusätzliche Massnahmen, denn die bestehenden Buslinien werden das zusätzliche Passagieraufkommen unmöglich bewältigen können. Ins Auge gefasst wird eine Tramlinie durch die Grenzacherstrasse und eine S-Bahn-Haltestelle Solitude.
Das Verkehrskonzept wird als Information parallel zur Planauflage veröffentlicht, ist laut BVD jedoch nicht Gegenstand der Planauflage selbst. Das heisst, dass Einsprachen gegen das Verkehrskonzept nicht möglich sind. Das BVD weist aber darauf hin, dass «Anregungen» entgegengenommen würden.
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Öffentliche Planauflage Bebauungsplan Roche Grenzacherstrasse, 8. Juni bis 7. Juli 2015 im Planungsamt an der Rittergasse 4 (2. Stock), Einsprachen und Anregungen zu den Dokumenten müssen bis am Dienstag, 7. Juli 2015, schriftlich und begründet an das Planungsamt, Rittergasse 4, 4001 Basel, eingereicht werden.