Auf zwei Stockwerken werden dieses Jahr die eidgenössischen Kunst- und Designpreise in einer Halle zusammengeführt. So entsteht noch mehr Vielfalt in einer eh schon vielgestaltigen Ausstellung.
Die Basler hatten es mal wieder schwer: Nicht, dass sie keine Arbeiten eingegeben hätten bei den eidgenössischen Wettbewerben, nein. Aber sie haben schlicht mal wieder kaum einen gewonnen, wie in den vergangenen paar Jahren auch schon. Die Westschweizer haben dafür dieses Jahr ziemlich abgeräumt – auch das kennen wir schon aus dem letzten Jahr.
Ein paar Basler Preisträger dürfen wir aber doch verzeichnen: Das Architekturbüro Miller & Maranta (Prix Meret Oppenheim), das Projekt Depot Basel (Design Award für Vermittlung), Künstlerin Alexandra Meyer (Kiefer Hablitzel Preis) und Künstler Florian Graf (Swiss Art Award).
Während es für die teilnehmenden Kunstschaffenden halt immer auch um diese Auszeichnungen geht, dürfen wir Besucher uns auch an den Arbeiten der Nominierten freuen. Denn, seien wir ganz ehrlich, nicht immer ist klar, weshalb eine Arbeit einen Preis erhalten hat und eine andere nicht. So geht es uns beispielsweise bei den gleich nebeneinander hängenden Bilderserien von Josse Bailly (ausgezeichnet) und Thiong-Toye / Racine (nicht ausgezeichnet): Beide erscheinen auf den ersten Blick sehr ähnlich, in Motiven wie im Stil.
Grundsätzlich fällt auf, dass auch dieses Jahr wieder alles quer durch die Medien vertreten ist, mit kleinen Akzenten auf installativen Arbeiten und Malerei. Manches scheint auch etwas beliebig, anderes hingegen vermag aus der Masse herauszustechen. Bertold Stallmach etwa hat Videos mit Knetfiguren als Protagonisten gedreht – etwas, was man selten sieht. Auch Martin Chramostas Keramikobjekte, die Böcklins Toteninsel nachempfunden sind, ziehen den Blick auf sich. Und Matthias Wyss’ Bleistiftzeichnungen sind schlicht grandios gemacht.
Manches wirkt dann aber eben doch zu simpel oder zumindest so, als hätte man es schon gesehen. Und damit ist nicht gemeint, dass eine Arbeit gleichzeitig auch an der Liste hängt wie im Falle von Adrien Missika. Die Installation von Sonia Kacem etwa – ein überdimensionierter Holzring und am Boden liegende Leintuchknäuel – wirkt nicht sonderlich originell. Andere hingegen setzen fast nur auf Originalität: Darrien Roshier beispielsweise hat versucht, den Swiss Art Award zu gewinnen, indem er die Köpfe der Jurymitglieder gemalt hat (und den Versuch auch als plumpe Schmeichelei deklariert), und Pedro Wirz hat mithilfe von Dieter Stöcklin-Lee zwei gemalte Figuren – eine Brasilianerin und einen Appenzeller – in Lebensgrösse hingestellt, als die man sich fotografieren lassen kann. Beide konnten damit nicht punkten.