Die Attraktivität der Schweiz bleibt für Ausländer ungebrochen: Ende des vergangenen Jahres haben 1,825 Millionen Menschen ohne Schweizer Pass dauerhaft in der Schweiz gelebt. Das ist wie schon im Vorjahr ein Anstieg um 3 Prozent gegenüber dem vorhergehenden Jahr.
Die ausländische Bevölkerung wuchs im Laufe des Jahres unter dem Strich um 53’000 Personen, wie aus der am Freitag publizierten Ausländerstatistik des Bundesamtes für Migration (BFM) hervorgeht. Der Zuwachs der ausländischen Wohnbevölkerung ist hauptsächlich auf die Einwanderung aus EU-Ländern zurückzuführen, deren Bürger von einer erleichterten Einwanderung profitieren.
Die Zahl der Menschen aus den 27 EU-Staaten sowie den EFTA-Staaten hat um 4,1 Prozent auf 1,2 Millionen zugenommen. Aus Staaten ausserhalb der EU stammten 630’000 Menschen und damit 0,9 Prozent mehr als Ende 2011. Nicht enthalten sind in dieser Statistik Leute, die als Kurzaufenthalter weniger als 12 Monate in der Schweiz weilten, sowie Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene.
Die Einwanderung aus der EU hat in den vergangenen Wochen zu Diskussionen über die Weiterführung und Erweiterung der Ventilklausel geführt. Es ist wahrscheinlich, dass die Voraussetzungen erfüllt sind, damit die Schweiz die Einwanderung aus der EU erneut beschränken kann. Entsprechende Diskussionen laufen in der Regierung. Ein Entscheid fällt aber voraussichtlich nicht vor April.
Markante Abnahme bei Einbürgerungen
Die Statistik zeigt weiter, dass während des vergangenen Jahres 144’000 Ausländerinnen und Ausländer in die Schweiz eingewandert sind, während 66’000 das Land verlassen haben. 20’000 Geburten von Ausländern standen 6000 Todesfälle gegenüber. Das ist praktisch gleich viel wie 2011.
Dagegen gingen die Einbürgerungen deutlich zurück. 34’000 Menschen erhielten den Schweizer Pass. Das sind 7,2 Prozent weniger als noch 2011. Eingebürgert wurden vor allem Italiener (4000), Serben (3500) und Deutsche (3400).
Die Einreisen sind zum grössten Teil auf Ausländer zurückzuführen, die in die Schweiz kamen, um einer Arbeit ohne Kontingentierung nachzugehen (41,2 Prozent). Es folgt als zweitwichtigster Grund der Familiennachzug (31,6 Prozent). Rund 11 Prozent der Menschen kamen zur Aus- und Weiterbildung in die Schweiz und 8 Prozent für eine Arbeit, bei der es eine Kontingentierung gibt.
Deutlich mehr Portugiesen
Die grösste Ausländergruppe stellen die Italiener mit 294’000 Personen, vor den Deutschen (285’000), Portugiesen (238’000), Franzosen (104’000) und Serben (95’000).
Am stärksten gewachsen ist die portugiesische Diaspora (14’000), gefolgt von der deutschen (8500), kosovarischen (7500) und französischen (4500). Geschrumpft ist besonders die serbische Bevölkerung (-8100) in der Schweiz, gefolgt von der kroatischen (-1000) und den Menschen aus Sri Lanka (-650).