Ausländische Direktinvestitionen laut UNCTAD weiter gestiegen

Die ausländischen Direktinvestitionen haben sich im vergangenen Jahr weiter erholt. Vor allem in den Industrieländern legten sie stark zu. Für nächstes Jahr erwartet die UNCTAD wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit eine Abschwächung des Wachstums.

Direktinvestitionen wuchsen weltweit um 16 Prozent auf 1524 Mrd. Dollar (Symbolbild) (Bild: sda)

Die ausländischen Direktinvestitionen haben sich im vergangenen Jahr weiter erholt. Vor allem in den Industrieländern legten sie stark zu. Für nächstes Jahr erwartet die UNCTAD wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit eine Abschwächung des Wachstums.

Unter dem Strich nahmen die ausländischen Direktinvestitionen im vergangenen Jahr weltweit um 16 Prozent auf 1524 Mrd. Dollar zu, wie UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) am Donnerstag bekannt gab.

Damit war das Wachstum weit kräftiger als 2010, als die Direktinvestitionen lediglich um 5 Prozent geklettert waren. Allerdings blieben sie immer noch um gut ein Fünftel unter dem Rekord von 1900 Mrd. Dollar aus dem Wirtschaftsboomjahr 2007. Immerhin haben sie sich vom Tiefpunkt von 1200 Mrd. Dollar im Jahr 2009 ein Stück weit entfernt.

Für das laufende Jahr rechnet die UNO-Konferenz mit einem weiteren Aufschwung auf rund 1600 Mrd. Dollar. Im nächsten Jahr dürften dann 1800 Mrd. Dollar erreicht werden und 2014 etwa 1900 Mrd. Dollar. Damit hat die UNCTAD ihre eigenen Prognosen zurückgeschraubt. Ursprünglich hatte sie damit gerechnet, dass diese Schwellenwerte jeweils ein Jahr früher erreicht würden.

Industrieländer profitieren

Stark legten im vergangenen Jahr die ausländischen Direktinvestitionen in den Industrieländern zu, und zwar um 21 Prozent auf 748 Mrd. Dollar. In den Schwellenändern wuchsen sie lediglich um 11 Prozent auf 684 Mrd. Dollar. Damit erreichten die Direktinvestitionen dort einen neuen Rekord, auch wenn sich sich die Wachstumsdynamik beinahe halbiert hat.

In den ehemaligen Sowjetstaaten zogen die ausländischen Direktinvestitionen gar um ein Viertel auf 92 Mrd. Dollar an. Dagegen sanken in Afrika und den ärmsten Ländern die Direktinvestitionen bereits im dritten Jahr hintereinander.

Am meisten ausländische Direktinvestitionen zog die Europäische Union mit 420 Mrd. Dollar an vor den USA (227 Mrd. Dollar) und China 123 Mrd. Dollar. Dahinter folgen Hongkong (83 Mrd.), Brasilien (66 Mrd.) und Russland mit 52 Mrd. Dollar.

Schweiz vor Russland und China

Die grössten Investoren waren ebenfalls die EU mit 561 Mrd. Dollar, die USA (396 Mrd. Dollar), Japan (114 Mrd.) und Hongkong (81 Mrd. Dollar). Schaut man sich Europa im einzelnen an, sind die grössten Investoren des „Alten Kontinents“ Grossbritannien (107 Mrd.), Frankreich (90 Mrd.) und Belgien (70 Mrd. Dollar).

Knapp dahinter folgt bereits die Schweiz mit 69 Mrd. Dollar. Damit investiert die Schweiz mehr direkt im Ausland als die Riesenländer Russland (67 Mrd.), China (65 Mrd. Dollar) oder unser grosser Nachbar Deutschland (54 Mrd. Dollar).

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