In Rom ist es am Montag zu schweren Krawallen bei einer Demonstration von Arbeitslosen gekommen. Aufgebrachte Mitarbeiter des US-Stahlwerks Alcoa bewarfen Polizisten mit Molotowcocktails und Gegenständen.
Zuvor hatten sie versucht, eine Polizeisperre vor dem Industrieministerium zu durchbrechen. Dabei wurde mindestens eine Person verletzt. Die Sicherheitskräfte reagierten mit Knüppelschlägen.
Die Arbeitnehmer protestierten gegen den Produktionsstopp im Stahlwerk, das vor einer Woche stillgelegt wurde. Die Belegschaft drängt die Regierung von Premier Mario Monti dazu, sich für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen.
Laut italienischen Medienberichten haben zwei Grosskonzerne aus der Schweiz Interesse für das Werk signalisiert. Zum einen ist das die Genfer Klesch-Gruppe, zum anderen der Rohstoffriese Glencore.
Alcoa beschäftigt in Italien 2500 Personen, weitere 1000 arbeiten für die Lieferanten des Stahlwerks. Der US-Konzern hat auch das Ende eines Produktionswerks in Fusina bei Venedig beschlossen.
Alcoa kündigte zuletzt weiter die Schliessung von zwei spanischen Produktionswerken in La Coruña und Aviles an, in denen insgesamt 1000 Personen beschäftigt werden. Die Umstrukturierung des Aluminiumkonzerns betrifft auch Produktionswerke in den US-Staaten Tennessee und Texas.