Bei einer Grossdemonstration polnischer Nationalisten ist es am Sonntag in Warschau zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Maskierte Demonstranten warfen mit Steinen, Feuerwerkskörpern und brennenden Fackeln nach Polizisten. Über 130 Menschen wurden festgenommen.
Die Polizei ging mit Gummigeschossen und Tränengas dagegen vor, wie ein Sprecher erklärte. Mindestens drei Polizeibeamte seien verletzt worden, darunter eine Polizistin, die eine Flasche auf den Kopf bekommen habe. Laut der Stadt Warschau wurden 13 Menschen von Rettungskräften behandelt, fünf seien ins Spital eingeliefert worden.
Mehr als zehntausend Teilnehmer erinnerten am Nachmittag nach Angaben eines AFP-Journalisten zunächst friedlich an die Unabhängigkeit Polens vor 94 Jahren. Entgegen dem Aufruf der Organisatoren zur Ruhe wichen einige Kundgebungsteilnehmer dann aber von der geplanten Route ab, woraufhin ihnen die Polizei den Weg versperrte und die Ausschreitungen begannen.
Aus Anlass der Unabhängigkeit Polens fanden im ganzen Land Gedenkfeiern statt. Unter anderem nahm Präsident Bronislaw Komorowski an einer Zeremonie am Grabmahl des unbekannten Soldaten in Warschau und einem „Marsch für die Einheit“ des Landes teil. Dabei zogen mehrere tausend Menschen gegen Mittag friedlich durch die Hauptstadt. Der Aufmarsch der Nationalisten erfolgte dann am Nachmittag.