Aussenhandel Schweiz-Deutschland 2011 auf Berg- und Talfahrt

Der Aussenhandel Schweiz-Deutschland hat im vergangenen Jahr eine Berg- und Talfahrt erlebt. Insgesamt hat das Volumen noch um 3,7 Prozent auf 98,6 Mrd. Fr. zugenommen, obwohl nach starkem Start die Bremsspuren im Verlauf des Jahres immer tiefer wurden.

Die Schweiz hat 2011 mehr Güter nach Deutschland exportiert als im Vorjahr (Archiv) (Bild: sda)

Der Aussenhandel Schweiz-Deutschland hat im vergangenen Jahr eine Berg- und Talfahrt erlebt. Insgesamt hat das Volumen noch um 3,7 Prozent auf 98,6 Mrd. Fr. zugenommen, obwohl nach starkem Start die Bremsspuren im Verlauf des Jahres immer tiefer wurden.

Damit ist das Handelsvolumen beider Nachbarstaaten bereits zum dritten Mal in Folge gewachsen und hat sich weiter vom Einbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise erholt. Dennoch habe man immer noch nicht den Höchststand aus dem Jahr 2008 erreicht, sagte der Präsident der Handelskammer Deutschland-Schweiz, Eric Sarasin, am Mittwoch vor den Medien in Zürich.

Trotz der Wachstumsdelle in der EU hätten die Schweizer Exporte zum wichtigsten Handelspartner noch zugenommen. Die Ausfuhren nach Deutschland kletterten um 5,7 Prozent auf 39,9 Mrd. Franken.

Damit habe sich die robuste deutsche Konjunktur erneut als Stütze für den Schweizer Export in einem schwierigen Umfeld erwiesen, sagte Sarasin. Denn die Ausfuhren in die anderen Industrieländer Europas seien um ein halbes Prozent geschrumpft.

Wichtigster Markt

Folglich habe die Bedeutung von Deutschland als wichtigster Markt für den Schweizer Export noch zugenommen. „Durchschnittlich wird jedes fünfte Schweizer Exportprodukt in Deutschland verkauft“, sagte Sarasin. Der Anteil stieg gegenüber dem Vorjahr von 19,5 auf 20,2 Prozent.

Damit liegt Deutschland weit vor den nächstgrössten Absatzmärkten USA (10,1 Prozent), Italien (8 Prozent), Frankreich (7,3 Prozent) und China (4,3 Prozent). Die Schweiz profitiere unter anderem von der starken deutschen Autoindustrie.

Noch grösser ist das Gewicht des nördlichen Nachbarn bei den Importen. Deutsche Importe erhöhten sich um 2,4 Prozent auf 58,6 Mrd. Fr. und machten 33,7 Prozent aller hiesigen Einfuhren aus. 2010 waren es erst 32,9 Prozent gewesen.

Das kräftige Wachstum der Exporte verdeckt, dass die Schweizer Unternehmen erheblich unter der Frankenstärke leiden. Eine stichprobenartige Befragung der Handelskammer bei den Mitgliedsfirmen habe ergeben, dass viele Unternehmen zwar die Umsätze hätten stabil halten können. Aber die Gewinne hätten gelitten, sagte Sarasin.

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