Bei der Präsidentenwahl in der Zentralafrikanischen Republik liegt der frühere Regierungschef Fauston Archange Touadéra laut Teilergebnissen vorn. Nach der Auszählung von einem Viertel der Wahlzettel kam Touadéra auf 23 Prozent der Stimmen.
Dies teilte die Wahlkommission am Sonntag mit. Unter den 30 Kandidaten des Urnengangs vom 30. Dezember hatte der Ex-Regierungschef und frühere Mathematikprofessor als Aussenseiter gegolten. Er war als unabhängiger Kandidat angetreten.
Laut dem Berichterstatter der Wahlkommission, Julius Ngouadé Baba, kam Touadéra nach der Auszählung von rund 522’000 Wahlzetteln auf mehr als 120’000 Stimmen.
Am dichtesten folgten demnach Anicet Georges Dologuélé mit gut 68’500 Stimmen und Désiré Kolingba mit knapp 40’000 Stimmen. Martin Ziguélé, der als Wunschkandidat der Ex-Kolonialmacht Frankreich galt, erhielt laut dem Teilergebnis gut 27’000 Stimmen.
Wenn sich bestätigt, dass kein Kandidat in der ersten Runde die absolute Mehrheit erhält, ist ein zweiter Wahlgang nötig. Dieser soll voraussichtlich am 31. Januar stattfinden.
Die Wahl in der Zentralafrikanischen Republik, bei der auch ein neues Parlament gewählt wurde, soll dem tief gespaltenen Land die Rückkehr zur Stabilität ermöglichen. Zentralafrika war nach dem Sturz von Präsident François Bozizé durch die muslimische Séléka-Rebellen im März 2013 im Chaos versunken.
Die Kämpfe zwischen rivalisierenden christlichen und muslimischen Milizen trieben hunderttausende Einwohner in die Flucht. Erst eine internationale Intervention unter Führung der früheren Kolonialmacht Frankreich Anfang 2014 beendete die Massaker, bei denen tausende Menschen getötet wurden.