Das Museum für Gestaltung in Zürich widmet dem Typografen Wolfgang Weingart die erste umfassende Ausstellung in der Schweiz. Weingart habe die Schweizer Typografie revolutioniert und sich damit international einen Namen geschaffen, teilte das Museum am Dienstag mit.
Der 1941 in Süddeutschland geborene Wolfgang Weingart verstösst schon Mitte der 1960er Jahre gegen fixe Regeln: Er befreit die Buchstaben aus dem Korsett des rechten Winkels, sperrt, unterstreicht oder verformt sie und ordnet das Satzbild neu.
Ab 1968 lehrt Weingart an der Schule für Gestaltung Basel und prägt mehrere Generationen von Gestalterinnen und Gestalter. Sein experimenteller Gestaltungsansatz und die von ihm ab 1984 geförderte Verbindung analoger und digitaler Techniken seien heute wieder aktuell, schreibt das Museum für Gestaltung.
Die Exponate der Ausstellung stammen vorwiegend aus den Beständen des Zürcher Museums, weil ihm Weingart einen grossen Teil seines Archivs geschenkt hat. Die Kuratorin Barbara Junod präsentiert die Materialien auf zwölf Themeninseln. Aufschlussreich sind auch ein Filmporträt des Typografen und filmisch dokumentierte Diskussionen über seinen Basler Unterricht.
Wolfgang Weingarts Lebenswerk wurde international mehrfach ausgezeichnet. 2014 erhielt er den Grand Prix Design des Bundesamtes für Kultur (BAK).