Australien gefährdet nach Ansicht der UNESCO den Status des Great Barrier Reef als Weltnaturerbe. Rasante Hafenbaupläne und Wasserverschmutzung bedrohten das grösste Korallenriff der Welt.
Das Welterbekomitee der UNO-Kulturorganisation forderte Australien am Dienstag in Kambodscha auf, bis Juni 2014 darzulegen, wie das seit 1981 als Welterbe anerkannte Riff trotz Industrialisierung geschützt werden soll, berichtete UNESCO-Sprecher Roni Amelan.
«Wenn die Probleme nicht klar angegangen werden, könnte das Great Barrier Reef auf der Liste der gefährdeten Stätten landen», sagte UNESCO-Spezialist Marc Patry.
Die Entscheidung des Komitees bekräftige die grossen Sorgen, die Wissenschaftler, Fischer und Anwohner sowie Besucher aus aller Welt hätten, sagte Richard Leck von der Umweltstiftung WWF in Phnom Penh. Australien müsse verhindern, auf die «Schandliste» zu kommen. «Die Regierung muss die rapide Industrialisierung entlang der Küste bremsen», forderte Felicity Wishart von der Umweltorganisation «Australian Marine Conservation Society».
Das Welterbekomitee prüft bei seiner Sitzung in Phnom Penh, ob anerkannte Welterbestätten angemessen gepflegt werden, und entscheidet über die Aufnahme neuer Stätten in die Listen.