Australien will sein Internierungslager für Flüchtlinge auf der Insel Manus schliessen. Der oberste Gerichtshof Papua-Neuguineas hatte das Lager im April für gesetzeswidrig erklärt.
Darauf habe sich seine Regierung mit Papua-Neuguinea geeinigt, sagte der australische Minister für Einwanderung, Peter Dutton, am Mittwoch nach einem Treffen mit dem Regierungschef des Pazifik-Staats, Peter O’Neill. Manus ist Teil von Papua-Neuguinea. Ein Datum für die Schliessung wurde nicht genannt.
Die Schliessung müsse geordnet vor sich gehen, sagte Dutton. «Wir müssen die Interessen der Bevölkerung von Papua-Neuguinea und das Wohlergehen der Asylsuchenden berücksichtigen.» Er betonte jedoch, dass die Migranten sich nicht in Australien niederlassen dürften.
Insgesamt werden noch 854 Migranten auf Manus festgehalten. Ziel der Regierung in Canberra ist es, sie entweder in Papua-Neuguinea anzusiedeln oder zur Rückkehr in ihr Heimatland zu bewegen.
Menschenrechtler kritisieren Australiens Umgang mit Flüchtlingen. Australien lässt grundsätzlich keine Flüchtlinge ins Land, die mit Booten ankommen. Sie werden in Lager auf Manus und auf die Pazifikinsel Nauru gebracht.
Berichten von Amnesty International und Human Rights Watch zufolge werden Flüchtlinge in einem Internierungslager auf Nauru vernachlässigt und attackiert. Australien und Nauru wiesen dies Anschuldigungen zurück.