Vier Mal draussen essen und ein Mal drinnen euro-asiatisch: Die Tageswoche-Kochbloggerin hat sich wieder einmal als Restaurant-Testerin versucht und fünf beliebte Basler Lokale unter die Lupe genommen.
Wie gut sind unsere Beizen? Wer genug hat von den Sommerabenden auf dem heimischen Balkon bei Grillwurst und Co. tut gut daran, den Feierabend bei einem Essen in einem der zahlreichen Restaurantgärten unserer Stadt zu geniessen. Wir vergeben die Prädikate «ziemlich gut» bis «ausgezeichnet».
Restaurant Küchlin: Der Empfang ist etwas unterkühlt, wir möchten auf die Terrasse sitzen, das wollen alle, sie ist gut besetzt. Die Bedienung ist gerade sehr gefordert, ruft aber ihre Kollegin, die bereitwillig Tische für vier Personen zusammenschiebt. Es geht keine zwei Minuten, da haben wir unsere Getränke, und wenig später dürfen wir bestellen. Im «Küchlin» läuft alles wie geschmiert. Das Personal ist auf Zack und das ist wohl nötig. Egal, um welche Tageszeit, der Laden ist immer voll. Wir bestellen die Klassiker: Flammkueche, falsche Schnecken, Tartar. Ausserdem vorgängig Salat (reichlich, schön angerichtet). Alles wunderbar. Im «Küchlin» essen macht Spass, weil die Lage toll ist. Aber auch an Küche und Service lässt sich nichts beanstanden, im Gegenteil. Man sitzt gemütlich im Gewusel und hätte gerne alles nochmals bestellt, wäre man nicht schon mehr als satt.
Brasserie Au Violon: An einem heissen, wirklich sehr heissen Sommerabend wirkt die Terrasse unter den schattigen Bäumen einladend. Es gibt in Basel mehrere schöne Höfe, Gärten und Plätze, wo sich gepflegt essen lässt. Die Brasserie «Au Violon» gehört eindeutig zu den schönsten. Der Brunnen plätschert unverdrossen. Auch wenn kein einziges Lüftchen weht, lässt es sich gut sitzen. Die Ambiance ist unvergleichlich, wir wähnen uns in den Ferien. Wir testen das Rindscarpaccio, den Lachs und das vegetarische Menü, den Risotto. Letzterer ist sehr gut, bestätigt aber unser Vorurteil, wonach in Restaurants servierter Risotto selten perfekt ist. Es gibt dafür einen klitzekleinen Punktabzug, was in Anbetracht des restlichen Menüs nicht massgebend ist, denn wir sind grundsätzlich sehr zufrieden. Ausgesprochen freundlicher und zuvorkommender Service.
Caffé Kultur Bar Zum Kuss: Für den Sonntagsbrunch haben wir nicht reserviert, was ein Fehler war. Wir ergattern gerade noch drei Plätze und werden freundlichst darauf hingewiesen, dass es mindestens zwanzig Minuten dauern wird, bis die Bestellung unseren Tisch erreicht. Macht nichts. Die Sonne scheint und im Hintergrund spielt eine Jazzcombo gerade so laut, dass zuhören und reden prima einhergeht. Das Warten hat sich gelohnt. Wir bekommen sehr gutes Rührei und allerlei Leckeres zum Frühstück, das keine weiteren Wünsche offen lässt. Alles ist frisch und liebevoll präsentiert. Unbedingt probieren: Den Tee mit frischer Minze im Glas, der müde Langschläfer mindestens so gut weckt wie ein doppelter Espresso.
Noohn: Endlich kommen wir dahin, wo alle ständig hingehen. Über die «euro-asiatische» Küche vom Noohn haben wir nur Gutes gehört, auch wenn nicht ganz klar ist, was damit gemeint sein soll. Kleine Karte, das ist positiv. Die Sushi-Platte zur Vorspeise nach dem Motto «von allem ein bisschen» ist ausgezeichnet, frisch und macht wirklich Lust auf den Hauptgang. Das milde Poulet mit Cashew und Basmatireis überzeugt ebenfalls. Die Spargeln hätte man weglassen dürfen, schliesslich haben wir August. Das Beef Curry kommt zart und gut gewürzt daher. Wer very hot nicht mag, sollte die Finger davon lassen. Insgesamt schöne Präsentation, sehr reizender Service, der sogar Nachhilfe leistet und kurzerhand die Stäbchen mit einem Gummiband zu einem Essbesteck für ungeübte Stäbchenesser umfunktioniert. Der Himbeer-Cheesecake zum Dessert erklärt dann das «euro» vom «euro-asiatisch». Gute Beratung beim Wein. Wir vergeben hohe Punktzahl und verlassen das Lokal glücklich und zufrieden.
Zum Isaak: Gemütlich essen und dann einen Film auf Grossleinwand gucken – auf dem Münsterplatz ist dies möglich. Der Abend ist leider kühl, und die kalte Melonensuppe zur Vorspeise findet an unserem Tisch keine Abnehmer. Wir entscheiden uns für Maispoularde mit Gemüse und einer Art Reisgratin sowie Crevetten auf Rindfleisch als Vorspeise. Der aufmerksame Kellner reserviert uns zwischendurch die Sitzplätze für die Kinovorstellung. Überhaupt fühlen wir uns gut aufgehoben und umsorgt. Das Essen ist prima, dürfte aber ein bisschen besser gewürzt sein. Schade auch, dass der Hauptgang auf Glasteller serviert wird. Nur ein einziger Dessertvorschlag. Im «Isaak» isst man gut und der Service ist ausgezeichnet. Zu empfehlen, auch ohne Filmvorführung.