Yvette Z’Graggen ist tot. Die Romanautorin starb am Montag nach langer Krankheit 92-jährig in Genf, wie ihre Angehörigen mitteilten.
Yvette Z’Graggen wurde am 31. März 1920 als Tochter eines Zahnarztes in Genf geboren. Mit 24 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten von 15 Romanen.
Im Fokus hatten die Werke vor allem die Emanzipation der Frau, soziale Ungerechtigkeit und die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Z’Graggen wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2004 mit dem Prix Lipp.
Neben ihrer Schriftstellertätigkeit war Z’Graggen jahrelang für das Internationale Rote Kreuz tätig. 1952 bis 1982 arbeitete sie als Übersetzerin und Mitarbeiterin von Radio Suisse Romande. Danach wirkte sie bis 1989 unter der Leitung von Benno Besson an der Comédie de Genève.
Die meisten Werke von Z’Graggen wurden ins Deutsche übersetzt, etwa ihre sehr erfolgreichen autobiographischen Aufzeichnungen «Zeit der Liebe, Zeit des Zorns» (1980) und die Romane «Zerbrechendes Glas» (1985) – in der Neuauflage «Cornelia» (2001) – «La Punta» (1992) sowie «Matthias Berg» (1995). Einige ihrer Werke sind auf Deutsch im Basler Lenos Verlag erschienen.
Z’Graggen übersetzte auch Werke italienisch- und deutschsprachiger Autoren ins Französische, darunter «Schweiz ohne Armee? Ein Palaver» von Max Frisch oder «Choix de Poèmes» (1941-1971) von Giorgio Orelli.