Avenir Suisse möchte eine Schuldenbremse zur nachhaltigen Finanzierung der AHV einführen. Wie in Dänemark soll das Rentenalter automatisch an die Erhöhung der Lebenserwartung angepasst und die Rentenbezugsdauer begrenzt werden.
Die Schweiz stehe mit einer staatlichen Schuldenquote von unter 40 Prozent des Bruttoinlandproduktes im internationalen Vergleich sehr gut da, schreibt der „Think Tank“ Avenir Suisse in einer Mitteilung vom Freitag. Diese solide Situation sei nicht zuletzt das Ergebnis der im Jahre 2003 eingeführten Schuldenbremse.
Von der Schuldenbremse ausgenommen sind die Sozialversicherungen. Das habe zum einen den Nachteil, dass wegen der gesetzlich gebundenen Sozialausgaben in andern Bereichen mehr gespart werden müsse, schreibt Avenir Suisse. Zum andern drohten Schuldenberge in den Sozialversicherungen.
In ihrer jüngsten Publikation „Soziale Sicherung sichern“ hat Avenir Suisse verschiedenen Schuldenbremsen in der Schweiz und im Ausland analysiert und ihre Anwendbarkeit auf die schweizerischen Sozialversicherungen untersucht.
Rentenbezugsdauer fixieren
Den grössten Handlungsbedarf sieht Avenir Suisse bei der AHV. Die zunehmende Lebenserwartung bei gleichzeitig niedriger Geburtenrate stelle die Finanzierung dieser Sozialversicherung vor ausserordentliche Herausforderungen.
Die beste Lösung für eine nachhaltige Finanzierung wäre nach Ansicht der „Denkfabrik“ ein „Autopilot“ nach dem Vorbild Dänemarks. Damit würde das Rentenalter automatisch an die Erhöhung der Lebenserwartung angepasst und die durchschnittliche Rentenbezugsdauer konstant gehalten.
In Dänemark wird das gesetzliche Rentenalter zwischen 2024 und 2027 in Halbjahresschritten von 65 auf 67 Jahre angehoben. Zudem wurde mit der Sozialreform beschlossen, dass eine durchschnittliche Rentenbezugsdauer von 14,5 Jahren nicht überschritten werden darf.
Diese Indexierung dürfte laut Avenir Suisse dazu führen, dass das gesetzliche Renteneintrittsalter in Dänemark im Jahre 2045 voraussichtlich bei 71 Jahren und im Jahre 2060 sogar bei 72,5 Jahren liegen wird.