Der Verkehr auf Schweizer Strassen und Schienen sollen verringert und die Kosten gesenkt werden. Als mögliche Massnahme schlägt Avenir Suisse eine Tunnel-Maut vor. Am Gotthard könnte mit den Einnahmen nach Ansicht der Denkfabrik die zweite Röhre finanziert werden.
«Als Pilotprojekt für eine Tunnel-Maut in der Schweiz bietet sich der Gotthard-Tunnel an», sagte Daniel Müller-Jentsch von Avenir Suisse bei der Präsentation des neuen Diskussionspapiers in Zürich. Die bevorstehende Sanierung oder der Bau einer zweiten Röhre bringe hohe Kosten mit sich.
Es sei sinnvoll, wenn der Nutzer dies bezahle, sagte Müller-Jentsch. Die zweite Röhre am Gotthard könnte durch eine Tunnel-Maut finanziert werden. Mit seinen 17 Kilometern Länge, seiner Lage auf der Haupttransitroute und den regelmässigen Staus sei der Alpentunnel ideal für die Erhebung einer Gebühr.
Neben dem Verkehrsaufkommen und dem Investitionsbedarf könnte gemäss Avenir Suisse auch die Länge ein Kriterium sein. In seinem Diskussionspapier spricht der Verband von jenen Tunnels, die länger als drei Kilometer sind. Von den insgesamt 230 Tunnels auf dem Nationalstrassennetz wären dies 26.
Kostenspirale unterbrechen
«Mobility Pricing» heisst die Idee der Denkfabrik. Mit einem höheren Grad an Benutzerfinanzierung, Preisdifferenzierung nach Zeiten und Strecken sowie Investitionsentscheiden auf Basis von Kosten-Nutzen-Erwägungen, soll die Kostenspirale unterbrochen werden.
Eine weitere Massnahme im Strassenverkehr wäre gemäss Avenir Suisse aber auch eine City-Maut, wie sie die schwedische Hauptstadt Stockholm kennt. In Städten wie Zürich oder Genf sollte damit die Verkehrsüberlastung gelindert werden.
Beim öffentlichen Verkehr schlägt die Denkfabrik vor, die Preise während der Rushhour auf überlasteten Strecken zu erhöhen und längerfristig das GA abzuschaffen. Insgesamt ist laut Avenir Suisse «Mobility Pricing» das fairere System als das momentan geltende.