Heinz Karrer, Chef des Stromkonzerns Axpo, äussert sich zur neuen Energiestrategie des Bundesrates. Weil diese auf Importe setze, laufe die Schweiz Gefahr, „Preise wie in Italien zu haben – also die mit Abstand höchsten Europas“, warnt Karrer.
„Wenn die heute hohe Stromversorgungssicherheit von 99,99 Prozent oder die international wettbewerbsfähigen Preise in der Schweiz erhalten werden sollen, wird das mit dieser Strategie sehr anspruchsvoll“, sagte Karrer in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“.
So werde etwa der Ausbau auch der regionalen Stromnetze nötig. „Viele dieser Vorhaben wird man aber wegen Widerständen und wegen der extrem langen Verfahrensdauern entweder nur sehr spät oder gar nicht umsetzen können.“
Karrer fordert mit Vehemenz ein Stromabkommen mit Europa. Ohne Abkommen könnte die Schweiz etwa vom kurzfristigen Stromhandel ausgeschlossen werden. „Damit drohen der Strombranche Einnahmeausfälle in dreistelliger Millionenhöhe. Die Schweizer Wasserkraftwerke würden entwertet.“