In den Aufstiegs-Playoffs in die Weltgruppe 1 zwischen Polen und der Schweiz steht es nach dem ersten Tag 1:1. Timea Bacsinszky gleicht nach der Niederlage von Martina Hingis aus.
Das 1:1 nach den ersten beiden Einzeln in Zielona Gora entspricht den Erwartungen. Sowohl Timea Bacsinszky (WTA 22) gegen Urszula Radwanska (WTA 114) als auch deren Schwester Agnieszka gegen Martina Hingis waren klare Favoritinnen. Hingis enttäuschte bei ihrem für manche überraschenden Einsatz im Einzel aber nicht. Sie leistete gegen die Weltnummer 9 in ihrem ersten Einzel auf höchstem Niveau seit 2007 einen Satz lang starken Widerstand. Letztlich musste sich die 34-jährige Ostschweizerin aber in 76 Minuten 4:6, 0:6 geschlagen geben.
Zweimal – zum 2:3 und zum 4:5 – hatte Hingis im ersten Satz ein Break der Polin gleich bei erster Gelegenheit gekontert. Sie hielt bestens mit und stellte immer wieder ihre Übersicht und das feine Händchen am Netz unter Beweis. Die Vorentscheidung fiel dann auf etwas ärgerliche Weise. Bei 4:5 führte die Nummer 4 der Doppel-Weltrangliste bei eigenem Aufschlag 40:0. Nach 48 Minuten blieb aber beim ersten Satzball Radwanskas ein Passierball an der Netzkante hängen.
Im zweiten Durchgang waren die Rollen klarer verteilt. Radwanska hatte ihren Rhythmus gefunden und konnte Hingis stärker unter Druck setzen. Vor allem mit dem Aufschlag verschaffte sie sich mehr Gratispunkte. Nach 1:16 Stunde holte sich die Polin mit einem Returnwinner die Partie und brachte das Heimteam 1:0 in Führung.
Sieben Minuten weniger brauchte Bacsinszky, um sich äusserst souverän der Aufgabe Urszula Radwanska zu entledigen. Die Waadtländerin, die nun 16 ihrer 17 letzten Partien gewonnen hat (einzige Niederlage in Indian Wells gegen die Weltnummer Serena Williams), musste beim 6:2, 6:1 keinen einzigen Breakball abwehren. Sie hätte sogar noch deutlicher gewinnen können, nützte sie doch nur gerade 5 ihrer 13 Breakchancen.
Damit ist für den Sonntag (ab 12.00 Uhr, TV24 live) alles offen. Ein Schlüsselspiel dürfte das Duell zwischen den beiden Nummern 1 Agnieszka Radwanska und Bacsinszky sein. In der aktuellen Forn, geht die Schweizerin nicht als Aussenseiterin in dieses Spiel. Danach wird sich weisen, ob Heinz Günthardt gegen die jüngere Radwanska-Schwester nochmals Hingis das Vertrauen schenkt oder sie für das abschliessende Doppel schont. Polen verfügt mit Alicja Rosolska und Klaudia Jans-Ignacik über zwei Spezialistinnen, die aber bei weitem nicht die Klasse von Hingis aufweisen.