Timea Bacsinszky steht beim French Open zum dritten Mal in Folge im Viertelfinal. Wie im letzten Jahr setzt sich die Schweizerin im Achtelfinal gegen Venus Williams durch.
In 2:12 Stunden rang Bacsinszky die siebenfache Grand-Slam-Siegerin 5:7, 6:2, 6:1 nieder. Bereits im ersten Satz hatte sie 5:1 geführt, ehe sie sechs Games in Serie und nach genau einer Stunde den Satz verlor. Danach fing sie sich aber schnell wieder auf. «Ich habe da eine Zeit lang katastrophale Entscheide getroffen», stellte sie nach dem Match fest. Sie verschwand nach dem verlorenen Satz, dem ersten im diesjährigen Turnier, kurz in der Garderobe, um sich «den Kopf mit etwas Eis zu kühlen. Danach habe ich wieder viel besser variiert und bis zum Schluss gut gespielt.»
Tatsächlich war Bacsinszky die Spielerin mit der grösseren Variation. Auch der zweite und dritte Satz waren durchaus nicht so einseitig wie es das Resultat glauben machen könnte. Fast jedes Games war hart umkämpft. Der Halbfinalistin von 2015 gelang es jedoch immer wieder, Williams mit Slice- und Stoppbällen aus dem Rhythmus zu bringen. Im letzten Jahr war sie auf Sand klar besser als Williams, heuer spielt die Amerikanerin, die am Australian Open erst im Final Schwester Serena unterlegen war, aber deutlich besser. Venus Williams hatte die Achtelfinals wie Bacsinszky ohne Satzverlust erreicht.
Die Schweizerin hielt jedoch auch tempomässig dagegen und liess sich nie zu stark in die Defensive drängen. Läuferisch hatte sie sowieso klare Vorteile. Zudem behielt Bacsinszky im Gegensatz zum Startsatz die Nerven. Im dritten Durchgang wehrte sie beim Stand von 4:0 (3) und 5:1 (2) insgesamt fünf Breakchancen von Williams ab und verhinderte so, dass diese nochmals in den Match zurückfand. Am Ende besiegelte die Westschweizerin den Sieg mit einem weiteren Break und passend mit einem perfekten Stoppball beim ersten Matchball. «Das ist ein ganz spezieller Sieg für mich», freute sie sich.
In den Viertelfinals trifft die als Nummer 30 gesetzte Waadtländerin, die am Donnerstag ihren 28. Geburtstag feiert, auf die Französin Kristina Mladenovic (WTA 14), die sich in drei Sätzen gegen die Titelverteidigerin Garbiñe Muguruza durchsetzte. Im Februar in Genf gewann Bacsinszky im Fedcup-Viertelfinal knapp in drei Sätzen gegen Mladenovic.
«Das Publikum war heute unglaublich, geradezu unwirklich», schwärmte die Schweizerin nach dem Sieg gegen Williams. «So viele Male meinen Namen zu hören, bei einem so grossen Anlass, das war fantastisch.» Sie weiss aber auch, dass dies gegen Mladenovic anders sein wird. «Das wird eine grosse Herausforderung», sieht Bacsinszky dem Knüller am Dienstag entgegen. «Damit muss ich aber umgehen können. Ich weiss ja, was mich erwartet.»